Seine Pläne kosten Millionen
Rumäne will traditionsreiches Waldhaus Flims retten

In Flims kommt ums 5-Sterne-Hotel Waldhaus Hoffnung auf. Seit 1,5 Jahren steht das Haus mit 140 Zimmern leer. US-Investoren haben mit ihrem Investment 40 Millionen Franken versenkt. Jetzt übernimmt ein milliardenschwerer Geschäftsmann aus Rumänien – mit grossen Plänen.
Publiziert: 28.11.2024 um 16:30 Uhr
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Aktualisiert: 28.11.2024 um 16:45 Uhr
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Das Waldhaus Flims hat 140 Zimmer und steht seit anderthalb Jahren leer.
Foto: PD

Auf einen Blick

  • Waldhaus Flims hat neue Besitzer. Milliardär Dragos Paval plant Investitionen
  • Paval will dem Hotel neue Seele geben, plant Neubau mit Wohnungen
  • 40 Millionen Franken Investition geplant, Wiedereröffnung für Wintersaison 2025/26 vorgesehen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Die Erleichterung in Flims GR war gross, als ruchbar wurde, dass das Waldhaus neue Besitzer hat. Seit anderthalb Jahren ist das historische Bündner Luxushotel geschlossen. Dem Traditionshaus ist unter Führung des US-Investors Z Capital Partners das Geld ausgegangen – mit drastischen Konsequenzen fürs Personal. Praktisch alle 120 Mitarbeitende bekamen Ende August 2023 die Kündigung. Bloss zwei oder drei Manager plus einige wenige Angestellte durften bleiben. Ihr Auftrag: Das Waldhaus für mögliche neue Besitzer in Schuss halten.

Ein leerstehendes 5-Sterne-Haus ist schlecht für das Image der ganzen Region. Umso grösser war das Interesse an der Flimser Gemeindeversammlung: Zum ersten Mal trat nämlich Dragos Paval (58) aus der Deckung. Der milliardenschwere Investor – er ist der zweitreichste Rumäne – stellte der Bevölkerung vor, was er mit dem traditionsreichen Hotel vorhat. Er hat zusammen mit dem litauischen Hotelbetreiber Apex Aliance das Haus gekauft.

Neue Wohnungen geplant

Paval gab sich vor den Flimserinnen und Flimsern bodenständig, erzählte von seiner Kindheit in einem rumänischen 2000-Seelen-Dorf, wie die «Südostschweiz» berichtet. Im Saal kam das gut an, das Publikum hat gelacht und geklatscht – das kommt an einer Gemeindeversammlung nur sehr selten vor. 40 Millionen Franken will der Rumäne mit einem Familien-Vermögen von 3,5 Milliarden Dollar in Flims investieren. Er glaubt an eine rosige Zukunft der Hotellerie: «In Zeiten der künstlichen Intelligenz haben die Menschen mehr Zeit. Und sie werden auch mehr Erholung benötigen», sagt er.

Für den Gründer der rumänischen Baumarkt-Kette Dedeman ist klar: «Im Vergleich zur Infrastruktur hat das Waldhaus zu wenig Zimmer.» Zuletzt waren es 140 Stück. «Wir wollen das Hotel wirklich füllen können», sagt er. Und plant deshalb einen Neubau mit Wohnungen, sogenannten Serviced Apartements. Das erhöhe die Gesamtauslastung, der Betrieb lasse sich optimieren und dadurch rentabel betreiben. Paval betont, dass es ihm nicht ums schnelle Geld geht.

Paval will kein Spekulant sein

Dass er von vielen Einheimischen als wilder Spekulant betrachtet wird, scheint ihn zu nerven. «Wir haben keine spekulativen Ideen», sagt Paval. Und fügt an: «Wir wollen halten, was wir als Familie aufgebaut haben. Wir planen auf lange Sicht und wollen nicht kurzfristig Kapital schlagen.» Die Geschichte des Hauses sei ihm wohlbekannt. Auch die der erfolglosen, letzten Jahre. «Wir wollen nicht, dass sich das wiederholt. Wir wollen dem Haus eine neue Seele geben», verspricht er. 

Wie geht es weiter? Anfang 2025 kommt der Verkauf der gemeindeeigenen Waldhaus-Arena-Parzelle an die Apex-Paval Waldhaus GmbH vors Volk. Auf dem Stück Land soll der Neubau zu stehen kommen. Auf die Wintersaison 2025/26 sollen die Pforten des Waldhaus Flims wieder geöffnet werden.


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