Kurz vor dem Besuch bei den Eltern oder Grosseltern rasch das Stäbli in die Nase und den negativen Selbsttest in der Hand halten – das gibt Sicherheit. Gerade in dieser heikeln epidemiologischen Lage will man seine Liebsten nicht anstecken.
Den Plan mit dem Selbsttest vor dem Familienfest haben wohl tausende Schweizerinnen und Schweizer. Wer aber keine Testkits mehr zu Hause hat, muss sich auf eine längere Suche gefasst machen: Laut dem Onlineportal «Watson» gehen der Schweiz die Selbsttests aus.
Roche schliesst Lieferengpässe nicht aus
Bei den Amavita-Apotheken seien «alle Covid-Selbsttests ausverkauft». Auch im Onlineshop ist der Antigen-Schnelltest von Roche nicht mehr erhältlich. Ebenso bei der Versandapotheke Zur Rose.
Der Pharma-Konzern Roche stellt Selbsttests her. Momentan könnten alle Bestellungen bedient werden, lässt Roche gegenüber «Watson» ausrichten. Man spüre aber eine erhöhte Nachfrage und könne nicht ausschliessen, dass es künftig zu Lieferengpässen kommen könne.
Der Grund: Die Selbsttests für den häuslichen Gebrauch würden auf der gleichen Basis und von den gleichen Firmen hergestellt wie die Antigen-Schnelltests, die in Apotheken, Testzentren und Arztpraxen angeboten würden, sagt die oberste Apothekerin, Martine Ruggli (56), gegenüber den Tamedia-Zeitungen.
Es fehlt auch an Personal
Ruggli warnt: Sollte der Bundesrat die 2-G-plus-Pflicht einführen, was bedeute, dass auch Geimpfte und Genesene einen Test benötigten, könnte es problematisch werden.
Es gebe aber noch ein anderes Problem. Es sei fraglich, ob die zusätzlichen Testkapazitäten vorhanden seien. «Wir sind schon jetzt am Limit. Viele Leute bekommen keinen Termin mehr. Das nötige Personal fehlt. Vielerorts sind Testzentren geschlossen worden.»
Spitzennachfrage in Deutschland
In Deutschland ist der Engpass bereits Tatsache. Die Händler begrenzen deshalb die Stückzahl, die Kunden kaufen dürfen. Die Drogeriekette Rossmann schreibt gegenüber «Bild», dass maximal zehn Testkits pro Kunde abgegeben werden.
Die deutschen Detailhändler sprechen von «Nachfragespitzen». In den letzten Wochen sei der Bedarf stark angestiegen. (gif/SDA)