Der Rekord stammt aus dem Jahr 2016. Damals druckte Ikea den berühmten Möbelkatalog in einer Auflage von über 200 Millionen Exemplaren. Das macht da Produkt zum meistgedruckten Buch der Welt – noch vor der Bibel.
Jetzt ist Schluss damit. Ikea streicht den Katalog. In allen Märkten. In allen Sprachen. Eine «emotionale, aber rationale Entscheidung» sei es gewesen, heisst es in einer Mitteilung des schwedischen Einrichtungshauses. Stattdessen soll es eine App geben.
1951 verschickte Ikea-Gründer Ingvar Kamprad den ersten Katalog an seine Kunden. Gedruckt und verteilt in Südschweden. 68 Seiten stark. Auflage: 285'000. Sprache: Schwedisch. Auf dem Cover: der MK-Flügelstuhl in brauner Polsterung.
Ende einer Ära
Der Katalog war gedacht als eine Art Einladung zu einem Besuch im Möbelhaus. Drei Jahre später erschien er bereits in einer Auflage von 500'000 Exemplaren. Seitdem ist die Auflage stetig gestiegen. Zuletzt wurde das Druckerzeugnis in über 32 Sprachen übersetzt.
Fast 50 Jahre lang erschien der Ikea-Katalog nur in gedruckter Version. Er war zuweilen ein Zeugnis von Kunst und Kultur. Ikea hat deshalb auch ein virtuelles Museum eingerichtet, das sämtliche Kataloge zeigt.
Im Jahr 2000 kam die erste digitale Version auf den Markt, nachdem ein erster Versuch zwei Jahre zuvor gescheitert war. Nur 20 Jahre später ist Print Geschichte. Die Zukunft ist digital. Ikea hat alleine in diesem Jahr schon mehr als vier Milliarden virtuelle Besucher verzeichnet. Zum Vergleich: Die 380 Ikea-Möbelhäuser in der ganzen Welt zählten in der gleichen Zeit «nur» 706 Millionen Besucher.