Unangenehme Überraschung für Heinz Burger* (63) im Shopping-Mekka Dietlikon ZH. Nach einem Besuch im Elektronik-Grossmarkt will der Buschauffeur mit seiner Tochter (34) noch schnell bei einem Möbelhaus vorbeischauen, dem grossen gelben mit der familiären Atmosphäre. «Wir waren auf der Suche nach einem Esstisch für die Wohnung meiner Tochter», so BLICK-Leser Burger.
Doch weit kommen sie nicht, am Eingang der Ikea-Filiale in Dietlikon wird auf die im Kanton Zürich geltende Maskenpflicht aufmerksam gemacht: «Kein Zutritt ohne Maske», steht auf einem Schild. Und darunter der Satz: «Das gilt auch für alle Personen mit Arztzeugnis.»
Tochter hatte Lungenentzündung
Das heisst, auch Menschen, die aus medizinischen Gründen vom Tragen einer Maske befreit sind, dürfen das Möbelhaus nicht betreten. «Hier kommst du nicht rein, habe ich zu meiner Tochter gesagt», erzählt Burger. Seine Tochter ist eben erst von einer schweren, nicht durch Corona verursachten, Lungenentzündung genesen. Ein ärztliches Attest dispensiert sie für zwei Monate vom Maskentragen: «Mit einer Maske kann meine Tochter nicht richtig atmen», sagt der besorgte Vater. Das sei eine schwere Diskriminierung.
Ikea bestätigt die Schilderung des BLICK-Lesers: Die entsprechende Regelung gelte für alle Standorte, bei denen gemäss behördlicher Verordnung eine Maskentragpflicht besteht. «Das sind zurzeit Dietlikon ZH, Aubonne VD und Vernier GE.»
Verbale Angriffe auf Mitarbeitende
Doch warum geht Ikea weiter, als die behördlichen Auflagen es verlangen? «Unsere oberste Priorität ist, Mitarbeitende, sowie unsere Besucher zu schützen und daher machen wir keine Ausnahmen», heisst es weiter auf Anfrage von BLICK.
Das bedeutet: Wer sich weigert eine Maske zu tragen, kommt nicht in ein Ikea-Möbelhaus mit Maskenpflicht rein, da hilft auch keine Dispens: «Wir haben nicht die nötige Fachkompetenz, zwischen einem ärztlich verschriebenem und einem im Internet gekauften Attest zu unterscheiden», begründet Ikea die strikte Haltung. «Es gab schon Tränen, weil Mitarbeiterinnen von Maskengegnern verbal aufs gröbste attackiert wurden», ergänzt ein Ikea-Sprecher.
*Name der Redaktion bekannt