Arbeitsmarkt-Barometer 2025 – selbst Fachkräfte haben Mühe
Die Jobsuche wird für Arbeitnehmer Ü50 noch härter

Mehr Entlassungen aber auch mehr Neueinstellungen prägten den Arbeitsmarkt im letzten Jahr. Ältere Arbeitnehmer mussten nach der Kündigung länger nach einem neuen Job suchen und oft Lohneinbussen akzeptieren.
Publiziert: 30.01.2025 um 18:41 Uhr
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Aktualisiert: 30.01.2025 um 22:23 Uhr
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2024 gab es viel Bewegung im Schweizer Arbeitsmarkt. Entlassungen und Neueinstellungen nahmen zu.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Entlassungen in allen Branchen, aber auch mehr Neueinstellungen im Jahr 2024
  • IT-Branche zeigt viel Bewegung mit Kündigungen und neuen Arbeitsplätzen
  • Ü50-Arbeitskräfte haben längere Suchdauer von 7,4 Monaten und 14 Prozent Lohnverlust
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Jahrelang suchten die Schweizer Firmen händeringend nach Fachkräften. Doch diese Zeiten sind vorbei. 2024 war von zahlreichen Abbaumassnahmen und Entlassungswellen geprägt. Das zeigt das Arbeitsmarkt-Barometer 2025 der Outplacement-Firma von Rundstedt.

Eine Outplacement-Firma kümmert sich um die berufliche Neupositionierung entlassener Fach- und Führungskräfte und hat damit einen guten Einblick in die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. Blick stellt die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Bericht vor.

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Entlassungen in allen Branchen

«Die Zunahme an Kündigungen kann branchen- und funktionsübergreifend beobachtet werden», stellt von Rundstedt im Bericht fest. Besonders auffällig: Zwar betrafen mehr als die Hälfte der Entlassungen weiterhin die Pharma- und die Finanzindustrie, doch selbst im IT-Bereich sind die Kündigungen gestiegen.

Dies zeigt, dass im digitalen Umfeld von IT und High Tech aktuell viel Bewegung herrscht. Denn in der IT-Branche gibt es auch viele Neueinstellungen. So verkündete beispielsweise die Firma Aveniq in Baden letzte Woche die Entlassung von 40 Mitarbeitenden und kündigte gleichzeitig die Schaffung neuer Arbeitsplätze an.

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Mehr Neueinstellungen

Erfreulich im letzten Jahr: Nicht nur die Entlassungen, sondern auch die Neueinstellungen nahmen insgesamt zu. «Zum ersten Mal seit Covid scheint der Arbeitsmarkt wieder in einem gesunden Gleichgewicht zu sein», sagt von-Rundstedt-CEO Pascal Scheiwiller (51).

Die Folge: Viele Fach- und Führungskräfte finden nach der Kündigung schnell wieder einen Job. So ist die durchschnittliche Suchdauer bei den Stellensuchenden von 6,1 auf 6,0 Monate zurückgegangen. Auch deshalb ist die Arbeitslosigkeit in der Schweiz mit 2,8 Prozent (Stand: Dezember 2024) weiterhin tief, wenn auch um 0,5 Prozentpunkte höher als ein Jahr vorher.

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Ältere haben es schwer

Eine weniger erfreuliche Erkenntnis aus dem Bericht: Nicht alle profitieren von der Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Bei den Arbeitskräften Ü50 hat sich die Suchdauer nämlich von 6,6 Monaten im Jahr 2023 auf neu 7,4 Monate erhöht.

«Ältere Arbeitskräfte Ü50 haben bei der Stellensuche erneut grössere Mühe als in den Vorjahren», so Scheiwiler. Das schlägt sich auch in den Löhnen nieder. Laut von Rundstedt verloren Ü50 nach einer Kündigung im Durchschnitt 14 Prozent ihres Salärs. Zum Vergleich: Bei den 40- bis 50-Jährigen blieb der Lohn gleich und die 30- bis 40-Jährigen gewannen sogar 5 Prozent an Salär dazu.

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