Anleitung in sieben Schritten
So musst du vorgehen, wenn du die Bank wechseln willst

Schlechte Zinsbedingungen, hohe Gebühren, Unsicherheit auf dem Finanzplatz – es gibt zahlreiche Gründe, sich für einen Bankenwechsel zu entscheiden. Das Sparpotential ist gross. Eine Anleitung in sieben Schritten.
Publiziert: 20.12.2023 um 09:59 Uhr
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Aktualisiert: 20.12.2023 um 11:03 Uhr
In sieben Schritten kannst du deine Bank wechseln.
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Valentin RubinRedaktor Service

Wer sein Konto bei der Zürcher Kantonalbank hat, darf sich glücklich schätzen. Die ZKB streicht aufs neue Jahr hin die Gebühren für Kontoführung und Debitkarten. Ob der grosse Wechselsturm jetzt losbricht, ist noch offen. Das hängt auch damit zusammen, wie die anderen Banken auf die Ankündigung der Kantonalbank reagieren.

Aus Sorge vor administrativem Aufwand und mühsamer Bürokratie verzichten Menschen oft auf einen Bankenwechsel, sagt André Bähler, Leiter Politik und Wirtschaft beim Konsumentenschutz. Dabei sei es in den meisten Fällen relativ einfach, sein Geld zu einer neuen Bank zu transferieren. «Und das Sparpotenzial kann sehr gross sein.»

So gehst du am besten vor:

1

Gebühren, Zinsen und Standorte vergleichen

Der Zinssatz für Spar- und Privatkontos bewegt sich in der Schweiz gemäss Angaben des Vergleichsdienstes Moneyland je nach Bank zwischen 0 und 1,35 Prozent. Auch die Gebühren für die Kontoführung und den Geldbezug im In- und Ausland können je nach Anbieter stark variieren. «Das kann relevant sein, wenn man sich regelmässig im Ausland aufhält», sagt Bähler. Für einige Menschen sei es zudem wichtig, dass eine Filiale oder ein Geldautomat der entsprechenden Bank in der Nähe des Wohnortes sei. «Diese Punkte sollte man vorab klären.»

2

Bedingungen und Fristen prüfen

Die meisten Privatkonten lassen sich mittlerweile ohne Einschränkungen, Fristen oder Auflösungsgebühren leeren und auflösen. Sparkonten haben in der Regel eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Ausserdem ist es laut Bähler nicht immer möglich, das ganze Geld auf einmal vom alten Sparkonto auf ein neues zu transferieren. In einem solchen Fall kann man das Geld gestaffelt überweisen.

3

Neues Konto eröffnen

Ein neues Konto bei einer anderen Bank könne man jederzeit eröffnen, sagt Bähler. Am Bankschalter muss man sich mit Pass oder ID ausweisen, online per Videochat und ebenfalls unter Vorweisung von Pass oder ID. Je nach Bedürfnissen lassen sich mit der Eröffnung gleich Kreditkarten und Debitkarten bestellen und weitere Konten eröffnen – zum Beispiel eines für die Säule 3a. Es kann ein bis zwei Wochen dauern, bis man alle Unterlagen hat und alle Formalitäten erledigt sind.

4

Neue Kontodetails mitteilen

Um weiterhin Lohnzahlungen zu erhalten und bestehende Banktransfers zu tätigen, muss der Kontobesitzer Arbeitgeber, Vermieter, die Steuerbehörden, Krankenkassen und Versicherungen informieren. Oft ist das mittels Formularen bei der jeweiligen Stelle möglich. Alternativ kann man die neuen Bankverbindungen auch schriftlich per E-Mail oder auf dem Postweg mit eingeschriebenem Brief mitteilen. Wer das vergisst und im schlimmsten Fall einen Monatslohn nicht erhält, muss sich selbst um eine Nachzahlung kümmern. Natürlich bestehe der Anspruch auf das Geld auch unabhängig vom Konto, auf das es ausbezahlt wird, sagt Bähler.

5

Daueraufträge neu einrichten

Sämtliche Zahlungen, die man via Dauerauftrag über das alte Konto hat laufen lassen, müssen deaktiviert und vom neuen Bankkonto aus wieder eingerichtet werden. Darunter fallen unter anderem Zeitungs-, ÖV- und Fitnessabos, Versicherungsprämien, Einzahlungen in die Säule 3a und die Miete. Bähler: «Einen neuen Dauerauftrag kann man mit wenigen Klicks im E-Banking oder mittels Formular am Schalter einrichten.»

6

Konto überprüfen

Alles ist eingerichtet, aber wurde der Lohn auch einbezahlt? Die Prämien an die Versicherung und die Krankenkasse abgebucht? Die Miete bezahlt? Eine Überprüfung sämtlicher Zahlungen und Daueraufträge einen Monat nach Kontoeröffnung und danach jeden weiteren Monat ist gemäss Bähler zu empfehlen. Denn einige Zahlungen werden nur sporadisch oder halbjährlich getätigt. Zum Beispiel Strom- und Nebenkostenabrechnungen sowie Versicherungsprämien.

7

Altes Konto auflösen

Erst wenn sämtliches Geld vom alten Konto transferiert wurde und die entsprechenden Stellen über die neuen Bankdaten verfügen, kann man das alte Konto saldieren, sprich auflösen. Die Saldierung kann einige Tage dauern. Man könne sie direkt am Schalter oder online über das E-Banking veranlassen, sagt Bähler. «Daueraufträge, die noch über das alte Konto laufen, können ab jetzt nicht mehr ausgeführt werden.»

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