Schifffahrt auf der Donau teilweise eingestellt
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Flusskreuzfahrt gestrandet:Schifffahrt auf der Donau teilweise eingestellt

99 Schweizer sitzen auf MS Thurgau Prestige in Wien fest
Jetzt redet der Flusskreuzfahrt-Chef

Hochwasser stoppt die MS Thurgau Prestige in Wien. CEO Daniel Pauli-Kaufmann räumt ein, dass der Entscheid für die Durchführung der Reise «im Nachhinein wohl anders getroffen» würde. Die Passagiere warten nun auf grünes Licht der Behörden für die Weiterreise.
Publiziert: 16.09.2024 um 15:37 Uhr
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Aktualisiert: 16.09.2024 um 18:39 Uhr
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102 Passagiere und 40 Crewmitglieder nicht von Bord gehen, weil der Steg zum Pier wegen Extremhochwasser überflutet ist.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • 102 Passagiere der MS Thurgau Prestige sitzen in Wien fest, darunter 99 Schweizer
  • Veranstalter Thurgau Travel bietet Vorträge und Quizze an Bord an
  • Über ein Dutzend Flusskreuzfahrtschiffe in Wien gestrandet
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Für das Flusskreuzfahrtschiff MS Thurgau Prestige gehts in Wien immer noch nicht weiter. Bereits seit Samstag können 102 Passagiere und 40 Crewmitglieder nicht von Bord gehen, weil der Steg zum Pier wegen Extremhochwasser überflutet ist. Unter den Passagieren sind 99 Schweizerinnen und Schweizer, wie das Unternehmen Thurgau Travel bestätigt.

Dieses steht nun in der Kritik. Hätte der Veranstalter die Reise, die am Freitag begann und während acht Tagen von Linz nach Budapest führen sollte, überhaupt durchführen sollen? Schliesslich wurde schon Mitte letzter Woche vor Hochwassern gewarnt.

Die Lage wurde unterschätzt

Blick konnte Thurgau-Travel-Chef Daniel Pauli-Kaufmann (38) am Telefon erreichen. Er ist gerade in Vietnam auf Geschäftsreise. «Der Entscheid erfolgte nach bewährten Abläufen und wäre im Nachhinein wohl anders getroffen worden», sagt Pauli-Kaufmann. Getroffen wurde der Entscheid nach Konsultation mit dem Nautik-Team von Partner Scylla: Thurgau Travel ist nicht Eigentümerin des Schiffes, sondern chartert dieses von der Reederei Scylla AG mit Sitz in Baar ZG. Laut Pauli habe man sich am Freitag auf einen alternativen Einschiffungsort geeinigt – die Passagiere kamen im österreichischen Pöchlarn aufs Schiff statt wie geplant in Linz – um schneller durch Wien zu kommen.

«Doch die Prognosen der Experten wurden weit übertroffen und die österreichischen Behörden wiesen uns eine Anlegestelle in Wien-Nussdorf für den Samstag zu», erklärt Pauli. Die Befahrung der Donau ist aktuell im Grossraum Wien aus Sicherheitsgründen nicht mehr erlaubt. Auch an Land zu gehen, ist nicht möglich.

Pauli macht den Experten keine Vorwürfe: «Jeder versucht sein Bestes und wir haben uns auf diese Lagebeurteilung verlassen.» Jetzt gehe es darum, «als Reiseveranstalter Verantwortung zu übernehmen». Spontan wurden für die Passagiere Vorträge und Quizze an Bord organisiert. Immerhin: auch die Verpflegung aller an Bord sei vollumfänglich sichergestellt. «Die Stimmung an Bord ist, wie ich höre, soweit gut», sagt Pauli zu Blick.

Über ein Dutzend Flusskreuzfahrtschiffe sitzen fest

Wie es weitergeht, ist dagegen unklar. Und das drückt auf die Stimmung. Dass das Schiff bis mindestens Dienstag an Ort und Stelle bleiben müsse, wie kolportiert wird, kann Pauli nicht bestätigen: «Wir warten auf einen Bescheid der österreichischen Behörden, ob und wann die Weiterfahrt möglich ist.» Man stehe bereit, sofort weiterzufahren, sobald möglich.

Sobald grünes Licht erteilt ist, werde Thurgau Travel den Passagieren zwei Optionen bieten: sofortige Ausschiffung und Heimkehr oder Weiterreise zum Zielort, sofern möglich. «Wir werden auf jeden Fall den Reisepreis erstatten, weil die Reise nicht so durchgeführt wurde, wie angeboten», versichert Pauli den Mitreisenden.

Ein Blick auf den Marinetraffic-Monitor, der die Bewegungen von Schiffen weltweit verfolgt, zeigt: In Wien sitzen aktuell über ein Dutzend Flusskreuzfahrtschiffe diverser Reedereien fest. Weiter südöstlich, entlang der Donau in Ungarn, Kroatien oder Serbien, verkehren die Flusskreuzfahrtschiffe indes normal.

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