Das Kernkraftwerk Beznau wird 2033 stillgelegt. Angesichts dieser Nachricht blieb eine andere Zahl aus dem Axpo-Geschäftsbericht diese Woche unter dem Radar: 8,6 Millionen Franken hat die Konzernleitung des staatlich kontrollierten Stromkonzerns für das Geschäftsjahr 2023/24 erhalten.
Das ist rund 80 Prozent mehr als im Vorjahr, als die Gesamtvergütung für das sechsköpfige Gremium (inklusive Sozialversicherungsbeiträge) 4,7 Millionen Franken betrug. Am meisten kassierte CEO Christoph Brand (55): Er konnte seinen Lohn von 1,1 auf 1,8 Millionen Franken steigern. Zum Vergleich: Das Bruttojahreseinkommen einer Bundesrätin oder eines Bundesrats beträgt 472'958 Franken.
Die Axpo begründet die enorme Gehaltssteigerung wie folgt: «Die Höhe der Vergütung für das Management kommt vor allem daher, dass das Geschäftsjahr 23/24 sehr erfolgreich war», sagt ein Sprecher. Dieser Erfolg sei vor allem durch das internationale Kunden- und Handelsgeschäft zustande gekommen.
Mehr Glück als Können
Zudem betont das Unternehmen, dass die Vergütungen für das Management mit Blick auf vergleichbare Unternehmen «bisher eher tief» ausgefallen seien und weiterhin «nicht zu den höchsten» gehörten. «Der Verwaltungsrat bestimmt das Salär und lässt externe Gutachter prüfen, dass es marktgerecht ist», so der Sprecher weiter.
Das ist nicht falsch: Die Rekordgewinne, die zuletzt fast alle Schweizer Stromkonzerne eingefahren haben, brachten auch der Führungsriege von BKW und Repower einen kräftigen Lohnsprung.
Eine andere Frage ist, ob dieser Geldregen gerechtfertigt ist. Schliesslich sind die jüngsten Geschäftserfolge der staatlich kontrollierten Stromkonzerne in erster Linie eine Folge der Umwälzungen auf dem europäischen Strommarkt – und nicht unbedingt auf grossartige Management-Leistungen zurückzuführen.