Eine 4-Zimmer-Wohnung für 1725 Franken im Monat – und das in der Stadt Zürich! Es handelt sich nicht um ein Fake-Inserat oder um einen Wunschtraum, sondern um eine städtische Wohnung in der neuen Siedlung Leutschenbach im Zürcher Aussenquartier Seebach.
369 städtische Wohnungen werden dort gebaut. Es handelt sich um die zweitgrösste städtische Wohnsiedlung. Noch grösser ist nur die ikonische Überbauung Lochergut im Zürcher Kreis 4.
Zufallsgenerator und monatelanges Warten
Dieser Tage endete die Bewerbungsfrist – und die Stadt ist überrannt worden. 6000 Haushalte haben sich für die 369 Einheiten beworben, wie Liegenschaften Stadt Zürich auf Anfrage von Blick bekannt gibt. Will heissen: Nur rund 6 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber kriegen den Zuschlag. Das Bewerbungsfenster war nur 2,5 Wochen offen.
Es gibt in der Siedlung neben familientauglichen 3- bis 6-Zimmer-Wohnungen auch alternative Wohnkonzepte mit Kleinwohnungen, Satelliten-Wohnungen (jeweils 15 Zimmer) sowie sieben WG-Wohnungen (jeweils 6 Zimmer). Insgesamt bietet die Siedlung Platz für 1100 Menschen. Die Wohnungen werden nach dem Prinzip der Kostenmiete vermietet, ein Drittel ist subventioniert. Neben den Wohnungen entstehen in der Siedlung vier Kindergärten, Gewerbeflächen sowie ein begrünter Innenhof.
Für die Interessentinnen und Interessenten heisst es nun: Geduld beweisen. Ein Zufallsgenerator wählt rund die Hälfte der Bewerberinnen und Bewerber aus. Sie dürfen eine Musterwohnung besichtigen und sich danach definitiv bewerben. Von ihnen wiederum wird rund jeder Zehnte eine Zusage erhalten.
Weil die Wohnungen etappenweise vergeben werden, erfolgen die letzten Zusagen erst Ende Jahr. Für einige Bewerber heisst das: monatelang Warten. Wer mehr Glück hat, kann bereits im Oktober dieses Jahres einziehen. Die letzten Wohnungen werden in einem Jahr bezogen.
Trotz grossem Ansturm auf die Siedlung Leutschenbach: An den Hype um die städtische Siedlung Hornbach im beliebten Zürcher Seefeldquartier kommt das jetzige Interesse bei weitem nicht heran. Damals bewarben sich 10'000 Interessenten für gerade einmal 105 Wohnungen.