Auf einen Blick
- Alterszentrum Herti in Zug bietet teure Wohnungen mit Pflegediensten an
- Einzimmerwohnung kostet 1874 Franken, Zweizimmerwohnung bis zu 3422 Franken monatlich
- Tägliche Wohlaufkontrolle sind in der Miete inbegriffen
In Zug ist eine Wohnung bekanntlich teuer. Die Mietpreise liegen im Steuerparadies 50 Prozent über dem Schweizer Durchschnitt. Eine dauerhafte Bleibe zu finden ist schwierig. Davon nicht ausgenommen sind ältere Schweizerinnen und Schweizer.
Denn neben Pflegeheimen und den ambulanten Spitex-Diensten fehlt das Angebot dazwischen. Wer nur wenig Pflege benötigt, aber trotzdem auf die Hilfe auf Knopfdruck angewiesen ist, konnte lange nach passenden Wohnformen suchen. Das Alterszentrum Herti will diese Lücke jetzt schliessen, wie das Newsportal Zentralplus berichtet. So entstehen 25 Alterswohnungen mit Pflegediensten.
Zweizimmerwohnung für 3422 Franken
Nach über 40 Jahren wird das Gebäude der Stiftung Alterszentren Zug momentan mit zwei neuen Stockwerken ausgebaut. Die ersten Wohnungen sind bezugsbereit, weitere folgen voraussichtlich im Herbst 2025. Wer einziehen will, braucht aber einen zünftigen Batzen auf der Seite. Die günstigste Variante – eine 33 Quadratmeter grosse Einzimmerwohnung – kostet 1874 Franken pro Monat.
Die restlichen 1,5-Zimmerwohnungen und 2-Zimmerwohnungen kosten mit 2104 Franken respektive 2917 bis 3422 Franken einiges mehr. Das sind happige Preise für Senioren. Zum Vergleich: Gemäss dem Bundesamt für Statistik bekommen Frauen im Schnitt eine monatliche Rente von 3000 und Männer knapp 4400 Franken.
Es ist nicht einfach ein Mietzins
Angesprochen auf die hohen Preise reagiert Peter Arnold, Gesamtleiter der Alterszentren Zug, gegenüber Zentralplus mit Verständnis für das Entsetzen. Er erklärt, dass es sich aber dabei nicht nur um einen reinen Mietzins handelt wie bei «normalen» Wohnungen. Im Herti-Zentrum gibt es Spitex-Leistungen. Zudem kontrolliert das Pflegepersonal täglich das Wohlbefinden der Bewohnenden. Die Wohlaufkontrolle und eine wöchentliche Reinigung sind in der Miete inbegriffen, weitere Dienstleistungen nicht.
Zusätzlich wichtig ist aber der Notrufknopf, der sich in jeder Wohnung befindet. «Innert vier bis fünf Minuten ist dann eine Pflegefachperson vor Ort – 24 Stunden am Tag», meint Arnold.
Vier Wohnungen vermietet
Der Gesamtleiter unterstreicht, dass die Stiftung nicht gewinnorientiert arbeitet: «Unser Ziel ist, Ende Jahr mit einer schwarzen oder roten Null abzuschliessen. Rückstellungen machen wir, um später wieder Erneuerungen oder Sanierungen durchführen zu können.»
Trotz der hohen Preise sind vier Wohnungen bereits vermietet. «Interessierte Anmeldungen gibt es viele», so Arnold gegenüber dem Newsportal. Das hat unter anderem den Grund, dass es nur wenige ähnliche Angebote wie das Alterszentrum Herti in der Schweiz gibt. Für ältere Menschen mit geringem Vermögen bleibt es aber schwierig, eine Wohnung zu finden. Gemäss Arnold stehen jedoch Überlegungen im Raum, wie sie solche Personen unterstützen können.