300 Mio Impfdosen pro Jahr
Lonza baut Moderna-Linie in Holland

Lonza und Moderna bauen aus. In den Niederlanden entsteht eine neue Produktionslinie für den Corona-Impfstoff. Pro Jahr sollen 300 Millionen Impfdosen vom Holland-Band rollen.
Publiziert: 02.06.2021 um 11:58 Uhr
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Vogelperspektive auf den Lonza-Standort in Visp.
Foto: STEFAN BOHRER

Lonza zieht eine neue Produktionslinie in der niederländischen Stadt Geleen hoch. Kapazität: 300 Millionen Dosen pro Jahr. Die neue Anlage soll bereits Ende 2021 den Betrieb aufnehmen. Die Niederlande werden so zu einer wichtigen Drehscheibe in der internationalen Impfstoff-Logistik. Der Betrieb macht dem Standort Visp VS Konkurrenz, wo dereinst 600 Millionen Dosen im Jahr produziert werden sollen. Auf sechs Produktionslinien.

Für Lonza ist es ein weiterer Meilenstein. Der zweite Produktions-Standort in Europa. Der dritte weltweit. Lonza produziert das Moderna-Vakzin auch noch im US-amerikanischen Portsmouth. 100 Millionen Dosen im Jahr.

Personal gesucht

Erst im April wurde gemeldet, dass die Impfstoffherstellung in Visp durch drei zusätzliche Produktionslinien verdoppelt werden soll. Jetzt die Nachricht, dass die Kapazität auch in den Niederlanden ausgebaut wird.

Lonza positioniert sich damit als zentraler Player im Kampf gegen das Coronavirus. Die Firma hat vor knapp einem Jahr eine auf zehn Jahre angelegte strategische Zusammenarbeit mit Moderna vereinbart. Ein Coup.

Jetzt sucht Lonza dringend nach Personal. Über ein Dutzend Stellen sind in Visp offen. Der Bund muss mithelfen, um Fachkräfte zu finden. Aus Kreisen der Bundesverwaltung und der Hochschulen wurden bereits75 Leute an Lonza vermittelt. Temporäre helfen aus.

Lonza schraubt am Business

Und der Boom dürfte anhalten. Die «NZZ» berichtete unlängst über Gerüchte, nach denen Lonza auch mit dem Geschäft der Abfüllung liebäugle. Aktuell produziert das Unternehmen nur den Wirkstoff des Vakzins. Abfüller ist eine Firma in Spanien.

Lonza hätte Moderna gerne von Anfang an alles aus einer Hand angeboten, heisst es. Doch es sei der Firma nicht möglich gewesen, innerhalb von nur acht Monaten neben der Wirkstoff-Produktion auch noch das sogenannte Finishing und Filling aufzuziehen. (ise)

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