Mangel an Fachkräften für Impfstoff-Herstellung im Wallis
Bund hat schon Verstärkung für Lonza rekrutiert

Bis Anfang 2022 soll die Impfstoffproduktion bei der Lonza in Visp verdoppelt werden. Um einen Personalengpass zu verhindern, hat das Innendepartement nun erste Fachkräfte rekrutiert.
Publiziert: 02.05.2021 um 19:23 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2021 um 09:00 Uhr
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Die Impfstoffproduktion bei der Lonza in Visp läuft auf Hochtouren – und sie soll weiter ausgebaut werden.
Foto: Keystone

In Visp VS tut sich was. Bis im kommenden Jahr will das Pharmaunternehmen Moderna die Impfstoffproduktion bei der Lonza im Wallis verdoppeln. Zu den drei bestehenden Produktionslinien sollen bis Anfang 2022 schrittweise drei weitere in Betrieb genommen werden – jede mit einer Kapazität von 100 Millionen Dosen pro Jahr.

Diese Produktionssteigerung ist allerdings nur mit genügend Personal möglich. Und davon mangelt es in Visp aktuell, wie Moderna-Chef Stéphane Bancel (48) kürzlich erklärte. Um den Engpass zu beheben, unterstützt der Bund die Lonza deshalb bei der Rekrutierung von Fachkräften.

Konkret sucht das Innendepartement (EDI) von Gesundheitsminister Alain Berset (49) nach Spezialisten in der Bundesverwaltung, bei bundesnahen Betrieben oder bei Hochschulen, die sich einen zeitlich befristeten Einsatz im Wallis vorstellen können.

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Laut Blick-Informationen ist das EDI nun fündig geworden. Erste Fachkräfte konnten für den Standort Visp rekrutiert werden, heisst es. Um nicht nur für den Moment gewappnet zu sein, sondern auch mittel- und langfristig auf geeignete Spezialisten zurückgreifen zu können, will der Bund zudem bei Hochschul- und Lehrabgängern aus den Bereichen Biotechnologie, Chemie und Pharmazie künftig verstärkt für die Karrieremöglichkeiten im Bereich der Impfstoffproduktion werben.

Bundesinvestition «kein Thema»

Der Bund unterstützt die Lonza bei der Personalrekrutierung, nicht aber bei der Finanzierung der neuen Produktionslinien. Zwar hatten sich Gesundheitsminister Alain Berset und Lonza-Präsident Albert Baehny (68) Anfang April noch miteinander ausgetauscht. Bei der Ausweitung der Impfstoffproduktion sei eine Bundesinvestition aber «für keine Seite» ein Thema gewesen, sagt ein Sprecher des Innendepartements. Die «SonntagsZeitung» hatte berichtet, dass der Bund der Lonza erneut eine Absage erteilt habe. Bereits vor einem Jahr hatte die Schweiz auf eine Investition beim Pharmaunternehmen verzichtet.

Die Impfstoff-Entwicklung wird den Bundesrat dennoch weiterhin beschäftigen. Am 19. April hat die Regierung nämlich Bersets Innendepartement beauftragt, gemeinsam mit dem Wirtschaftsdepartement von Guy Parmelin (61) und dem Finanzdepartement von Ueli Maurer (70) zu prüfen, wie der Bund die Entwicklung und Herstellung von Covid-19-relevanten Arzneimitteln in der Schweiz stärken könne – dazu gehören auch Corona-Impfstoffe. «Der Bundesrat wird das weitere Vorgehen in den nächsten Wochen festlegen – etwa auch die Frage von allfälligen Beteiligungen», sagt dazu ein Sprecher des Innendepartements. (til/pt)

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