Der Bund hat fürs neue Jahr einen massiven Preisaufschlag bei den Covid-Impfstoffen angekündigt – von 5 auf 25 Franken pro Impfdosis. Eine Begründung gibt er in einem Schreiben an Kantone und Kassen nicht an, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt.
Auch auf Anfrage gibt sich das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bedeckt. Es schreibt lediglich von einer «Anpassung an die aktuellen Entwicklungen». Und: Es hätten «wesentliche Unsicherheiten bestanden», als damals die 5 Franken festgelegt worden seien. Wie viel der Bund den Herstellern bezahlt, will er nicht sagen. Das seien vertrauliche vertragliche Vereinbarungen mit den Impfstoffherstellern.
Wie die «NZZ am Sonntag» weiter schreibt, sei aus gut informierten Kreisen zu hören, dass sich der Bund verschätzt habe. Er sei ursprünglich davon ausgegangen, dass grosse Mengen der relativ günstigen Impfstoffe von Novavax und Astrazeneca verwendet würden, heisst es. Doch Astrazeneca hat das Zulassungsgesuch zurückgezogen, und das von Novavax ist pendent. Eingesetzt werden nun die wohl teureren Produkte von Moderna und Pfizer-Biontech.
Mehrkosten werden über Reserven abgedeckt
Die Krankenkassenverbände Santésuisse und Curafutura reagierten irritiert auf die Preiserhöhung. Sie verstünden, dass sich die Mitglieder über dieses Vorgehen ärgern. Dennoch sollten die Versicherten von dieser Preiserhöhung nichts spüren. Sie könnten über die Reserven aufgefangen werden, schreibt die «NZZ am Sonntag».
Aber nicht nur die Impfdosis selbst wird teuer, auch das Impfen allgemein. Die Kassen zahlen 2022 den Leistungserbringern mehr für das Verabreichen der Impfungen: Für die Dienstleistung in den Impfzentren sind es neu 20 Franken (bisher 14.50) und in den Arztpraxen 29 Franken (bisher 16.50). Diese Tarife haben die Kassen mit den Kantonen so ausgehandelt. (cny)