1,5 Prozent ab März?
SNB-Präsident Jordan spricht von nächster Zinserhöhung

Nationalbank-Chef Thomas Jordan schliesst bekanntlich weitere Zinserhöhungen nicht aus. Im Rahmen des WEF in Davos wurde er noch etwas deutlicher.
Publiziert: 20.01.2023 um 09:42 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2023 um 14:45 Uhr
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SNB-Chef Thomas Jordan schliesst eine weitere Straffung bei den Leitzinsen nicht aus.
Foto: imago/Manuel Winterberger

Bereits drei Mal hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) im letzten Jahr die Leitzinsen erhöht. Dass es zu weiteren Erhöhungen kommen könnte, hat SNB-Direktor Thomas Jordan (59) schon mehrfach «nicht ausgeschlossen». Diese Aussage hat er auch im Rahmen diverser Interviews im Rahmen des WEF in Davos wiederholt.

Gegenüber dem Nachrichtenportal «Bloomberg» wurde er auf Englisch gar etwas deutlicher: «It's in the cards», sagt er – was bedeutet, dass es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dazu kommen wird. Da die Inflation immer noch über 2 Prozent liege, stehe eine «gewisse Straffung» bevor.

Bloomberg prophezeit, dass die Schweiz ab März nochmals einen halben Prozentpunkt auf die Leitzinsen packen wird. Die Analyse fusst auf der Feststellung, dass die jüngste Inflationsschätzung der Zentralbank für 2023 bei 2,4 Prozent liegt. Da dies über der Obergrenze von 2 Prozent liegt, deutet alles auf eine weitere Straffung hin.

Schweiz steht immer noch gut da, aber ...

Natürlich steht die Schweiz immer noch vergleichsweise gut da. Die Inflation ist anderorts deutlich höher. Dazu sollte sich unsere Wirtschaft im aktuellen Jahr zwar abkühlen, aber doch noch um 0,5 Prozent wachsen.

Es bleiben derweil Unsicherheiten. Die Preise steigen bei Dienstleistungen, bei Mieten, beim Strom. Das inländische Preisumfeld habe sich verschoben. Unternehmen scheuen sich weniger, höhere Preise an Kunden weiterzugeben.

Jordan schliesst eine leichte Rezession nicht aus – je nach Entwicklung der Weltwirtschaft. Damit es nicht dazu kommt, will die SNB alles dafür tun, dass die Inflation mittel- bis langfristig unter 2 Prozent bleibt.

Gewinn ist unwichtig

Nach dem Rekordverlust von 132 Milliarden Franken hat die Nationalbank zuletzt auf die gewohnten Ausschüttungen an Kantone und den Bund verzichtet. Ob dieser Verzicht eine Ausnahme bleiben wird, will Jordan in einem Interview mit «CH Media» nicht prognostizieren.

Der wichtigste Zweck der SNB sei die Gestaltung der Geldpolitik und die Garantie einer Preisstabilität. «Der Gewinn, den wir erzielen können, ist eine Nebensache», schliesst Jordan. (rae)

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