Starke Schneefälle mit teils extremer Glätte auf Strassen und Wegen – davor warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) für den Mittwochmorgen. Tief Gertrud bringt aus Südwesten milde Luftmassen, aus dem Norden steuert kalte Polarluft dagegen. Die Folgen: Schnee, Schneeregen, Regen und gefrierender Regen, wie der DWD auf seiner Internetseite mitteilt.
Aber auch für die Schweiz wurde eine Warnung herausgegeben. «In der kommenden Nacht und morgen Vormittag besteht in weiten Teilen der Deutschschweiz erhebliche Glättegefahr durch gefrierenden Regen», schreibt Meteo News am Dienstagmittag auf X, auch der Bund hat bereits eine Warnung veröffentlicht. «Im Berufsverkehr unbedingt mehr Zeit einplanen!» Doch woher kommt dieses Wetterphänomen?
Gefrierender Regen sorgt für Eisschicht
In der kommenden Nacht und am Mittwochmorgen überquert eine Warmfront die Schweiz – das Tief Gertrud, international auch Irène genannt. Gertrud sorgt also auch bei uns für chaotische Wetterverhältnisse. Konkret kommt es im Zuge der Warmfront vor allem in der Deutschschweiz verbreitet zu gefrierendem Regen, was wiederum zu Glatteisgefahr auf den Strassen führt. Dies schreibt Michael Eichmann von Meteo News in seinem Blogbeitrag vom Dienstag.
Solche Wetterlagen mit gefrierendem Regen sind in der Schweiz eher selten, da die Bedingungen dafür stimmen müssen. Meist tritt das Ereignis auf, wenn auf relativ kalte Tage mit Dauerfrost oder einem ausgeprägten Kaltluftsee am Boden eine Warmfront folgt. Durch die vorherrschende Warmfront schmelzen die Schneeflocken auf ihrem Weg zur Erde. Am Boden treffen sie auf eine kalte Grundschicht. Ist die Oberflächentemperatur negativ, bildet sich eine Eisschicht.
Rote Glättewarnung in Teilen der Schweiz
Diese Bedingungen sind laut Eichmann in der Nacht auf Mittwoch und am Mittwochmorgen gegeben, in einigen Regionen sogar ideal. «Wie lange und wie viel Eis sich ablagern kann, hängt allerdings von weiteren Faktoren ab», schreibt der Meteorologe. «Entscheidend wird sein, ab wann der Südwestwind für eine Durchmischung der Luftschichten und damit für ein ‹Ausräumen› der bodennahen Kaltluft sorgt.»
In der Westschweiz dürfte dies bereits am frühen Morgen der Fall sein, die Glatteisgefahr ist entsprechend geringer. In der Ostschweiz hingegen bleibt die Kaltluft länger am Boden. Die Deutschschweiz und vor allem die Region vom Aargau bis zum Bodensee werden deshalb am stärksten von der Eisansammlung betroffen sein. Je nach Wettermodell sind laut Eichmann Eisakkumulationen von einigen Millimetern möglich.
Meteo News gibt deshalb für die betroffene Region eine rote Glättewarnung heraus. «Da das Ereignis zeitlich genau mit dem Berufsverkehr zusammenfallen dürfte, ist morgen besondere Vorsicht geboten», schreibt der Meteorologe in seinem Blog-Beitrag. «Vor allem auf ungesalzenen Strassen besteht akute Glättegefahr.»