Sobald es etwas kälter wird beginnt, im gemeinsamen Haushalt die Diskussion um die Heizung: Sie will zwei Grad mehr, er will zwei Grad weniger. Eine Studie aus 2017 suggeriert, dass ungefähr ein Drittel der Pärchen in Grossbritannien über den Thermostat streitet. Diese Auseinandersetzung hat einen Grund: Frauen frieren früher als Männer. Wissenschaftler haben erwiesen, dass der Unterschied etwa fünf Grad beträgt.
Wie wir die Aussentemperatur wahrnehmen, hängt von der Temperatur unserer Haut ab. Diese liegt bei Frauen tendenziell tiefer. Gemäss einer Studie, ist die durchschnittliche Temperatur von Frauenhänden, wenn sie der Kälte ausgesetzt sind, etwa drei Grad kühler als die von Männern. Hier sind sechs Gründe, wieso Frauen mehr frieren.
Frauen produzieren weniger Wärme
Männer produzieren dank des Hormon Testosteron mehr Muskelmasse. Bei Frauen beträgt der Muskelanteil 25 Prozent, bei Männern hingegen mit 40 Prozent fast das Doppelte. Muskeln müssen durchblutet werden und produzieren daher auch Wärme. Während Männer eine innere Heizung besitzen, sind Frauen von Natur aus besser isoliert. Durch einen höheren Fettanteil (15 bis 25 Prozent) halten sich Frauen warm. Deshalb: Ein bisschen Winterspeck schadet nicht.
Frauen verlieren mehr Wärme
Das Verhältnis von Körpervolumen zu Körperoberfläche macht einen bedeutenden Unterschied, wie viel Wärme der Körper verliert. Ein kleinerer Körper gibt im Verhältnis mehr Wärme ab als ein grosser. Da Frauen im Durchschnitt kleiner sind als Männer, produzieren sie nicht nur weniger Wärme und, sondern strahlen auch mehr ab. Einen Vorteil hat das: Im Sommer schwitzen dafür die Männer mehr.
Frauen haben eine dünnere Haut
Wenn es kalt wird, ziehen sich die Blutgefässe zusammen und reduzieren die Durchblutung der Haut. Männer haben eine etwa um 15 Prozent dickere Oberhaut als Frauen. Durch die bessere Isolation verlieren sie weniger Hitze. Die dünnere Haut der Frauen kühlt hingegen schneller ab. Die Meldung, dass der Körper auskühlt, wird dem Hirn von Frauen schneller gemeldet – weshalb Frauen auch schneller frieren.
Frauen konservieren Wärme besser
Das weibliche Hormon Östrogen lässt das Blut bei Kälte ganz leicht verdicken und verlangsamt so die Blutzirkulation durch die Kapillaren, welche die äusseren Extremitäten des Körpers versorgen. Weil Finger und Zehen weniger Blut erhalten, haben Frauen auch schneller kalt. Frauen fühlen sich eher kalt kurz vor oder während des Eisprungs, also wenn der Östrogen-Spiegel besonders hoch ist. Dieses Verhalten ist nicht ohne Grund: Frauen sind eigentlich besser darin, Wärme zu konservieren. Der Körper zieht das Blut von den Extremitäten, um die wichtigen Organe oder ein potenzielles Kind warm zu behalten.
Frauen reagieren sensibler auf Kälte
Die weibliche Körpertemperatur schwankt besonders während der Menstruation aufgrund der Wechsel im Hormonspiegel. Die Schwankungen bemerken besonders Frauen, welche die Pille zu sich nehmen. Je nachdem, wo sich Frauen in ihrem Zyklus befinden, reagieren Frauen sensibler auf Kälte.
Frauen brauchen weniger Hitze für den Stoffwechsel
Der Stoffwechsel von Frauen ist effizienter als der von Männern. Das heisst, sie verbrauchen weniger Kalorien, um ihren Stoffwechsel auf Trab zu halten. Der männliche Stoffwechsel läuft im Vergleich auf Hochtouren, verbrennt dabei mehr Kalorien und produziert deshalb mehr Hitze.
So haltet ihr euch warm
- Kälte Hände und Füsse? Da hilft nur eine Mütze: Ein Grossteil der Körperwärme entweicht vom Kopf – merkt der Körper, dass er abkühlt, wird den Extremitäten Wärme entzogen, um die wichtigen Organe warmzuhalten
- Bewegung hält dich auf Trab: Wippe auf den Zehen hin und her, damit der Körper Blut in die Beine pumpt
- Das Zwiebelprinzip: Trage etwa drei bis vier Schichten, um die eigene Körperwärme möglichst nah am Körper zu halten
- Trage nicht zu enge Kleidung – lockere Kleidung sorgt für ein Polster von warmer Luft
- Vermeide Schweiss – trage Baumwolle, die Feuchtigkeit aufnimmt. Sonst wird die Körperwärme mit dem Schweiss abtransportiert
- Sohleneinlagen mit Isolationsschicht sorgen dafür, dass keine Wärme abgeleitet wird
Die Temperaturen sinken, und schon nach kurzen Spaziergängen werden die Finger kalt, wenn man keine Handschuhe dabei hat. Es gibt Hausmittel, die trotz Kälte für warme Hände sorgen können.
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Gfrörli leiden bei der Kälte ganz besonders. Ein Experte aus der Tiefkühlecke der Schweiz erklärt, wie wir uns gegen Frost und Schnee wappnen – oder wie wir uns aufwärmen.
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