«Habe riesigen Respekt»
Armee-Kader tief beeindruckt von Iouris Corona-Einsatz

Iouri Podladtchikov kämpfte im Frühjahr als Soldat gegen Corona. Eine klassische Iouri-Aktion, meint Armee-Spitzensport-Mann Franz Fischer. Vielleicht gibt es dafür nun noch einen Preis.
Publiziert: 10.12.2020 um 15:58 Uhr
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Aktualisiert: 04.01.2021 um 14:30 Uhr
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2014 gewinnt Iouri Podladtchikov an den Olympischen Spielen in Sotschi Snowboard-Halfpipe-Gold.
Foto: Keystone
Emanuel Gisi

Frühling 2020: Als die erste Corona-Welle über die Schweiz schwappt, ist Iouri Podladtchikov (32) in New York, wo er am renommierten International Center of Photography studiert. Als die Schule auf Online-Unterricht umstellt, ist für den Halfpipe-Olympia­sieger von 2014 klar: Er kommt in die Schweiz, um zu helfen. Als Soldat im Militär.

«Ich habe mich gefragt, was das Gescheiteste ist, was ein Sportler in der Krise machen kann», so Podladtchikov damals. «Gehen die Athleten heim und warten, bis die Krise vorbei ist? Das ist nicht mein Stil.»

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So läuft die BLICK-Sportlerwahl

BLICK wählt die Sport-Champions des Jahres! Weil die traditionellen «Sports Awards» bei der SRG im Corona-Jahr 2020 den «Besten aus 70 Jahren» weichen müssen, springen wir in die Bresche. Denn auch dieses Jahr gab es grosse Leistungen, die es zu honorieren gilt. Die BLICK-Sportredaktion hat die stärksten Athleten und Athletinnen des Jahres nominiert.

Eine Jury aus ehemaligen Sportlerinnen und Sportlern des Jahres sowie die BLICK-Leser küren den Sieger, wobei Jury-Voten und Leser-Abstimmung zu jeweils 50 Prozent zählen. Die Sieger werden am Sonntag, 13.12. bekannt: In einer Blick-TV-Spezialsendung küren Schwingerkönig Christian Stucki, Eiskunstlauf-Legende Sarah van Berkel und Rad-Olympiasieger Fabian Cancellara die besten Sportler des Jahres.

Der Preis: BLICK spendet im Namen der beiden Sieger in den Hauptkategorien (Sportlerin und Sportler des Jahres) je 2000.- Franken an eine Nachwuchs-Sportorgnisation ihrer Wahl.

BLICK wählt die Sport-Champions des Jahres! Weil die traditionellen «Sports Awards» bei der SRG im Corona-Jahr 2020 den «Besten aus 70 Jahren» weichen müssen, springen wir in die Bresche. Denn auch dieses Jahr gab es grosse Leistungen, die es zu honorieren gilt. Die BLICK-Sportredaktion hat die stärksten Athleten und Athletinnen des Jahres nominiert.

Eine Jury aus ehemaligen Sportlerinnen und Sportlern des Jahres sowie die BLICK-Leser küren den Sieger, wobei Jury-Voten und Leser-Abstimmung zu jeweils 50 Prozent zählen. Die Sieger werden am Sonntag, 13.12. bekannt: In einer Blick-TV-Spezialsendung küren Schwingerkönig Christian Stucki, Eiskunstlauf-Legende Sarah van Berkel und Rad-Olympiasieger Fabian Cancellara die besten Sportler des Jahres.

Der Preis: BLICK spendet im Namen der beiden Sieger in den Hauptkategorien (Sportlerin und Sportler des Jahres) je 2000.- Franken an eine Nachwuchs-Sportorgnisation ihrer Wahl.

Nomination für Sonderpreis

Und so rückt er in Brugg AG in die Genie-RS ein, baut mit ­anderen Soldaten Trennelemente. Als er fertig ist, weil die Onlinekurse an der Uni wieder losgehen, hat er ein schlechtes Gewissen, die Kameraden zurückzulassen. «Es war mir un­angenehm, so bald wieder ins ­zivile Leben zurückzukehren.»

Ein Einsatz, der alles andere als selbstverständlich ist – und der ihm eine Nomination für den Sonderpreis bei der Wahl der BLICK Sport Champions 2020 einbringt.

Anruf bei Franz Fischer (65), bis zu seiner Pensionierung ­diesen Frühling 22 Jahre lang bei der Spitzensportförderung der Armee. Ihn kontaktierte der Weltmeister von 2013 vor dem Abflug aus New York, um den Einsatz möglich zu ­machen. «Das ist typisch Iouri», sagt Fischer. «Du weisst bei ihm nie, was kommt. Aber es kommt meistens etwas Blitzgescheites, eine gute Idee.»

Fischer informiert die Kommandanten. Daniel Wegrampf, Oberst im Generalstab, der als Kommandant in Brugg die Genie-RS unter sich hat, und Hannes Wiedmer, ebenfalls Oberst im Generalstab, sorgen dafür, dass Soldat Iouri tatsächlich im Einsatz landet.

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«Wenn er etwas macht, dann richtig»

«Ich habe riesigen Respekt vor ihm», sagt Fischer, der den Kontakt zu Iouri nie hat abreissen lassen. «Er hat mich vieles gelehrt.» Zum Beispiel, dass Vorurteile über Snowboarder nicht immer zutreffen müssen. «Er war mein erster Snowboarder in der Spitzensport-RS, mit ­Wuschelfrisur und umgedrehtem Käppi. ‹Was kommt da bloss für einer?›, dachte ich mir.»

Fischers Zweifel verfliegen bald. «Ich habe gesehen, wie ­pickelhart er trainiert. Ein Besessener – wenn er etwas macht, dann richtig.»

Im Herbst 2020 tritt Podladtchikov als Spitzensportler zurück. Die Chance auf einen sportlichen Award hat er nun aber noch – auch wenn ihn Siege nicht mehr interessieren.

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