Iouri gibt Comeback für einen allerletzten Run
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Tanzen, Malen und Sport:Das hat Iouri Podladtchikov jetzt mit seinem Leben vor

Gold-Interview, Nacktauftritt
Deshalb ist Iouri Podladtchikov Kult

Iouri Podladtchikov sagt der Halfpipe mit 31 Jahren Adieu. Neben seinem Olympiasieg 2014 bleiben auch Auftritte abseits des Schnees in Erinnerung.
Publiziert: 23.08.2020 um 12:15 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2020 um 11:18 Uhr
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Iouri Podladtchikov begeisterte die Sport-Schweiz immer wieder.
Foto: Blicksport
Mathias Germann

Iouri Podladtchikov mag nicht mehr. Der Snowboard-Star tritt per sofort zurück. «Es gibt für mich keinen nächsten Wettkampf-Winter mehr», sagt der 31-Jährige Zürcher mit russischen Wurzeln in einer Medienmitteilung von Swiss Ski. Nach Olympia-Gold 2014, drei WM-Medaillen (1x Gold und 2x Silber), 14 Weltcup-Podestplätzen (vier Siegen) sowie mehrfachen X-Games-Podestplätzen sei «die Zeit für den Abschied gekommen», so «iPod».

Podladtchikov will sich künftig vermehrt der Fotografie und dem Schreiben widmen. «Ich habe mich zudem wieder an der Universität Zürich immatrikuliert. Für Kunstgeschichte und Philosophie.» Auf die Frage, was er gerne werden würde, sagt das Halfpipe-Ass in der «Sonntagszeitung»: «Künstler. Und noch lieber Tänzer.»

Auch wenn sein Körper noch immer das Verlangen nach Spitzensport habe, sei die Zeit für ein neues Kapitel gekommen, so Podladtchikov: «Es ist vielleicht schwer, das zu glauben, aber ich freue mich, dass es in Zukunft nicht mehr immer darum gehen wird, der Beste zu sein, der Champ, der Goldmedaillengewinner. Ich hoffe, dass es mir gelingt, nicht mehr in allem nach Perfektion zu streben.»

Mit Podladtchikov hängt nicht nur einer der erfolgreichsten, sondern auch der vielleicht charismatischste Schweizer Snowboarder das Brett an den Nagel. Auch abseits der Pipe sorgte er immer wieder für Furore – so zum Beispiel 2018, als er nackt an einer Tankstelle bezahlte. «Irgendwo zwischen Wollerau und Laax», wie Podladtchikov präzisierte. «Ganz nüchtern war ich nicht. Aber ich sass ja auch nicht am Steuer!» Doch wie kam es dazu? «Ich habe einen Audi Q5 bekommen. Mit einem riesigem Panoramadach. Das habe ich aufgemacht und guckte oben heraus, wie im Film. Dann zog ich meinen Pulli aus. Die anderen im Auto haben mitgemacht, und ich wollte sie übertrumpfen.»

Bereits vier Jahre zuvor avancierte Podladtchikov zur Kultfigur. Der Grund? Klar, sein Olympiasieg in Sotschi 2014, als er unter anderem US-Überflieger Shaun White besiegte. Fast noch mehr Aufmerksamkeit erhielt «iPod» aber durch das Interview mit SRF-Reporter Olivier Borer (oben). Dieser fragte den frisch gebackenen Champion unter anderem nach dessen Eltern, die ihm gerade gratuliert hatten. Podladtchikov: «Min Vater isch uhuere betrunke, ich ha mir grad Sorge gmacht!»

«Min Vater isch uuh huere betrunke»
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Gold-Inti von Iouri 2014:«Min Vater isch uuh huere betrunke»

Nun tritt Podladtchikov ab. Sicher ist: Langweilig wird es ihm nicht werden. Es ist davon auszugehen, dass man noch einiges von ihm hören wird.

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