Klartext von SRF-Experte zum Skisprung-Ärger in Innsbruck
«Der Wind hat Deschwandens kleine Fehler doppelt bestraft»

Österreich dominiert die Vierschanzentournee. Der Schweizer Gregor Deschwanden braucht nun ein kleines Skisprung-Wunder. SRF-Experte Marco Grigoli analysiert das turbulente Springen in Innsbruck.
Publiziert: 04.01.2025 um 21:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.01.2025 um 08:38 Uhr
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Daumen nach oben: Dank einer grossen Aufholjagd klassiert sich Gregor Deschwanden letztlich auf Rang vier.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Gregor Deschwanden verpasst das Podium beim dritten Springen der Vierschanzentournee
  • Nun braucht der Schweizer ein kleines Skisprung-Wunder
  • Stefan Kraft führt das Gesamtklassement an – vor zwei Teamkollegen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola AbtReporter Sport

Wieder vermasseln uns die Österreicher eine Skisprung-Party! Gregor Deschwanden(33) landet beim dritten Springen an der Vierschanzentournee auf Rang vier. Unsere Nachbarn feiern einen Dreifachsieg. Bereits beim Heim-Weltcup in Engelberg OW hinderten sie Deschwanden an seinem Premieren-Sieg.

Nun haben sie den Schweizer im Kampf um die Tournee-Podestplätze wohl entscheidend distanziert. Knapp 13 Meter müsste Deschwanden am Montag in Bischofshofen aufholen. «Jetzt brauchen wir ein kleines Skisprung-Wunder. Aber noch ist nichts verloren», sagt SRF-Skisprungexperte Marco Grigoli (33). 

Der ehemalige Skispringer kennt Deschwanden bestens. Dementsprechend stark fieberte er am Mikrofon mit seinem ehemaligen Teamkollegen mit. Kurz vor dessen erstem Sprung beunruhigte ihn der Blick auf den Windmonitor. Die Verhältnisse verschlechterten sich. «Gregor hatte weniger Aufwind. Deshalb wurden seine kleinen Fehler doppelt bestraft», bilanziert Grigoli nach dem Wettkampf und ergänzt: «Sein Absprung war nicht optimal.» 

Dreikampf um den Tournee-Sieg

Deschwanden hatte im ersten Durchgang die mit Abstand schlechtesten Bedingungen aller Tournee-Favoriten. Auch kurz vor seinem zweiten Sprung verschwand der Aufwind. Trotzdem segelte er auf 129 Meter und machte damit sechs Plätze gut. «Da hat er gezeigt, was in ihm steckt. Das war eine sackstarke Leistung.»

Einen gebrauchten Tag zog Killian Peier (29) ein. Der Schweizer verpasste den zweiten Durchgang und musste die Show der Österreicher als Zuschauer verfolgen. Nach dem Triumph in Innsbruck führt Stefan Kraft (31) das Gesamtklassement an. Keine zwei Punkte dahinter liegen seine Teamkollegen Jan Hörl (26) und Daniel Tschofenig (22). 

Der letzte Tournee-Sieg der Österreicher liegt zehn Jahre zurück. Damals gewann Kraft. Doppelt er nach? Grigoli sagt: «Ja, er machts. Die Schanze in Bischofshofen beherrscht er wie kein anderer.» Am Montag fällt die Entscheidung um den Gesamtsieg. 

Für die Deutschen geht es dann nur noch um Schadensbegrenzung. Wieder einmal sind sie an den hohen Erwartungen gescheitert. Seit dem Triumph von Sven Hannawald 2002 konnten sie die Tournee nicht mehr gewinnen. Das Warten geht weiter. 

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