Ganzem Team fehlen Ski, Strafe wegen irregulärem Anzug
Material-Ärger für Schweizer Skispringer in Japan

Der Auftakt des Weltcupspringens in Asien wird für die Schweizer zum Desaster. Erst kommen die Ski nicht an, dann wird ein Athlet disqualifiziert.
Publiziert: 14.02.2025 um 10:26 Uhr
|
Aktualisiert: 14.02.2025 um 16:00 Uhr
1/5
War auch schon besser gelaunt: Gregor Deschwanden kann in Sapporo nicht mit seinen eigenen Skisprung-Ski starten.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Die Schweizer Skispringer sind ohne eigene Ski in Japan gelandet
  • Für das erste Weltcup-Springen sind sie auf fremde Hilfe angewiesen
  • Wegen eines irregulären Anzugs wurde ein Schweizer disqualifiziert
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_1051.JPG
Nicola AbtReporter Sport

Nach der Landung in Japan verschlechterte sich die Stimmung im Schweizer Skisprungteam schlagartig. Ihre Ski fehlten. Das Material war unauffindbar. Der Grund dafür erfuhren sie wenig später: Die Latten sind noch immer in Europa. 

Dass die Schweizer am Freitag trotzdem zur Qualifikation antreten konnten, verdanken sie den Teams aus Japan und Slowenien. «Sie haben uns ein paar Ski geliehen», erklärt Wachsmann Björn Schneider. Die tolle Geste ändert nichts am gewaltigen Nachteil für Teamleader Gregor Deschwanden (33). 

Das auf ihn abgestimmte Setup passt nicht mehr. «Der Leihski unterscheidet sich von seinem gewohnten Ski. Deshalb kann er technisch nicht alles so umsetzen, wie er es gewohnt ist. Da bist du nahezu chancenlos.» Durch das fehlende Material verlieren die Schweizer auch einen ihrer grössten Vorteile.

Auch der Anzug macht Probleme

In der Anlaufspur gehören sie zu den schnellsten – dank eines speziellen Schliffs. «Mit dem 08/15-Material, das wir jetzt haben, sind wir in Sachen Geschwindigkeit nicht konkurrenzfähig.» Tatsächlich stehen sie bei der Speed-Messung in der Qualifikation für einmal nicht ganz zuoberst. Killian Peier (29) schafft es immerhin auf den geteilten dritten Rang. 

Wo sich der Materialnachteil am stärksten auswirkt, ist in der Luft. Dort funktioniert das Flugsystem sowohl bei Peier als auch bei Deschwanden nicht. Sie landen auf Platz 30 respektive 38. Für Deschwanden ist es das schlechteste Quali-Resultat dieses Winters. 

Auch beim Wettkampf am Samstag müssen die beiden mit den geliehenen Ski springen. Ihr eigenen sollen erst danach eintreffen. Damit droht Deschwanden, in der Gesamtwertung seinen fünften Rang zu verlieren. 

Als wäre der Material-Frust nicht schon gross genug, macht auch noch der Anzug Ärger. Yanick Wasser (20) wurde disqualifiziert. Die Luftdurchlässigkeit war zu gering. Eine Erklärung dafür hat man im Schweizer Team noch nicht.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?