Auf einen Blick
- Skispringer Simon Ammann kämpft um sein Comeback im Weltcup
- Der Schweizer Skisprung-Chef betont, dass nur die Leistung zählt
- Noch immer darf Ammann von einer WM-Teilnahme träumen
Nächster Dämpfer für Simon Ammann (43)! Die Trainer haben sich erneut gegen eine Rückkehr des Skisprung-Olympiasiegers ins Weltcup-Team ausgesprochen. Seit seiner Degradierung Anfang Januar kämpft Ammann vergeblich um ein Comeback auf höchster Stufe.
An den Selektionssitzungen ist der Toggenburger ein Dauerthema. Mit am Tisch sitzt jeweils der Schweizer Skisprungchef Joel Bieri. Auf Ammann angesprochen, stellt er sogleich klar: «Bei uns gibt es keinen Olympiasieger-Bonus. Es gilt das Leistungsprinzip.»
Im Weltcup starten die vier besten Springer. «Simon gehört aktuell nicht dazu. Seine Leistungen stimmen nicht.» Nach einem soliden Saisonstart baute Ammann stark ab. Beim Heim-Weltcup in Engelberg OW verpasste er die Qualifikation für den Wettkampf. Die Vierschanzentournee musste der Altmeister nach dem ersten Springen verlassen.
Ammann lässt die Vorgesetzten reden
Dass Ammann die Mechanismen des Spitzensports mittlerweile sehr gut kennt, zeigte sich an seiner Reaktion auf die Degradierung. «Simon war nicht wütend. Er weiss selber, dass er sich steigern muss.» Während seine Vorgesetzten sprechen, schweigt Ammann. Er lehnte eine Interview-Anfrage von Blick ab.
Sein Fokus gilt dem Training, wo er teilweise weit fliegt. Nur im Wettkampf klappt es weiterhin nicht. Zuletzt verpasste er auch im Continental Cup die Qualifikation für den 2. Durchgang. Will Ammann zurück in den Weltcup, muss er in der zweiten Skisprung-Liga überzeugen.
Das Trainerteam beobachtet ihn genau. «Mit guten Sprüngen im Continental Cup kann er sich für einen Weltcup-Platz empfehlen», sagt Bieri. Dann macht ihm der Chef höchstpersönlich Hoffnung bezüglich einer möglichen WM-Teilnahme.
Punkte-Argument könnte Ammann helfen
Der Grossanlass findet Ende Februar in Norwegen statt. Erst kurz vorher vergibt das Trainerteam die vier Startplätze. Zwei davon sind für Teamleader Gregor Deschwanden (33) und Killian Peier (29) reserviert. In den Selektionsentscheid fliessen alle Wettkämpfe dieses Winters ein. «Eine gute Leistung im Weltcup wird höher gewichtet als in den unteren Klassen.»
Dieser Satz lässt Ammann hoffen. Denn er ist einer von nur drei Schweizern, die in dieser Saison Weltcup-Punkte sammeln konnten. Den aktuellen Weltcup-Springern Felix Trunz (18) und Yanick Wasser (20) fehlt ein solcher Erfolg. Für sie spricht ihre aktuelle Verfassung und ihr Potenzial.
Bei der Altersfrage bleibt Bieri vage. «Wenn Simon so stark springt wie die beiden, haben die Jüngeren vielleicht die besseren WM-Chancen», sagt er. Das Punkte-Argument könnten die beiden bereits am kommenden Wochenende entkräften. Im deutschen Willingen steht das nächste Weltcup-Springen an.