Diesen Sturz in Engelberg quält ihn immer noch
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Ex-Skispringer Marco Grigoli:Diesen Sturz in Engelberg quält ihn immer noch

Ex-Skispringer kann nie mehr Fussball spielen
Engelberg-Drama quält SRF-Experte Grigoli noch heute

Auf einen Schlag war die Skisprung-Karriere von Marco Grigoli zu Ende. Ein Unfall in Engelberg stellte sein Leben im Jahr 2014 auf den Kopf. Auch Jahre danach leidet er darunter.
Publiziert: 25.02.2023 um 10:01 Uhr
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An die Skisprung-Schanze in Engelberg hat Grigoli viele Erinnerungen – positive wie negative.
Foto: keystone-sda.ch
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Nicola AbtReporter Sport

Marco Grigoli (31) ist peinlich berührt, als er sich den letzten Flug seiner Skisprungkarriere ansieht. «So langweilig», seufzt der Bündner. Gleichzeitig knallt sein früheres Ich mit dem Kopf voran in den Schnee! Vom Sturz auf der Titlis-Schanze im Dezember 2014 erholte er sich nie. «Der Mittelfussknochen am rechten Fuss war zerstört.» Dann fügt er schmunzelnd an: «Wenn schon meine Karriere draufging, hätte der Sturz auch richtig spektakulär sein dürfen.»

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«Ich erhielt ein Sport-Verbot auf unbestimmte Zeit.»
Ex-Skispringer Marco Grigoli
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Nichts für schwache Nerven war die Zeit danach. Ein Arzt machte Grigoli sofort klar, wie schlimm es um seinen Fuss stehe. Kurz vor Mitternacht meinte er: «Wir müssen sofort operieren.» Wochenlang lag er mit Schmerzen im Spital, wiederkehrende Arthroseprobleme quälten ihn, ein Gelenk wurde versteift.

Das ist Marco Grigoli

Das Herz von Marco Grigoli schlägt für das Bündnerland. Aufgewachsen ist er in St. Moritz. Im Sommer 2023 zieht er zurück ins Engadin. Dazwischen war er als Skispringer auf der ganzen Welt unterwegs. Angefangen hat alles während einer Sportwoche in der 3./4. Klasse. Damals flog Grigoli erstmals über eine Skisprung-Schanze. Das Flug-Gefühl faszinierte ihn bereits als junger Skifahrer. «Ich verärgerte meine Trainer regelmässig, weil ich über jeden Hügel gefahren bin – auf Kosten einer schnelleren Zeit.» Sein Weltcup-Debüt feierte er 2010 in Klingenthal (D).

In seiner Karriere sprang der Bündner zweimal in die Weltcup-Punkte. Seine grösste Schwäche? «Der Umgang mit Druck. Sobald es viele Zuschauer hatte, war ich wie blockiert.» Ein heftiger Sturz in Engelberg im Dezember 2014 beendete seine Karriere. Mittlerweile ist er als schulischer Heilpädagoge tätig. Und hat als Götti zweier Kinder seines älteren Bruders einiges zu tun. Seit 2019 ist er beim SRF als Skisprung-Experte engagiert.

Das Herz von Marco Grigoli schlägt für das Bündnerland. Aufgewachsen ist er in St. Moritz. Im Sommer 2023 zieht er zurück ins Engadin. Dazwischen war er als Skispringer auf der ganzen Welt unterwegs. Angefangen hat alles während einer Sportwoche in der 3./4. Klasse. Damals flog Grigoli erstmals über eine Skisprung-Schanze. Das Flug-Gefühl faszinierte ihn bereits als junger Skifahrer. «Ich verärgerte meine Trainer regelmässig, weil ich über jeden Hügel gefahren bin – auf Kosten einer schnelleren Zeit.» Sein Weltcup-Debüt feierte er 2010 in Klingenthal (D).

In seiner Karriere sprang der Bündner zweimal in die Weltcup-Punkte. Seine grösste Schwäche? «Der Umgang mit Druck. Sobald es viele Zuschauer hatte, war ich wie blockiert.» Ein heftiger Sturz in Engelberg im Dezember 2014 beendete seine Karriere. Mittlerweile ist er als schulischer Heilpädagoge tätig. Und hat als Götti zweier Kinder seines älteren Bruders einiges zu tun. Seit 2019 ist er beim SRF als Skisprung-Experte engagiert.

«Ich erhielt ein Sportverbot auf unbestimmte Zeit.» Eine Fortsetzung der Karriere? Unmöglich. Obwohl das schnell klar war, kommunizierte er seinen Rücktritt erst nach der Saison 2016 im Alter von 25 Jahren. Aus finanziellen Gründen, wie er nun verrät.

Weniger Schmerzen dank Fleischverbot

Grigoli, der im Weltcup zweimal in die Top 30 sprang, kämpfte ständig um neue Geldquellen. «Nach dem Sturz liefen gewisse Sponsorenverträge noch einige Jahre weiter. Auf dieses Geld wollte ich nicht verzichten.» Kurz gesagt: «Ich musste auf mich schauen.»

Wie verzweifelt der Bündner in seiner Reha-Phase war, zeigt eine Episode aus dem Jahr 2017. Der Fleischliebhaber strich von einem auf den anderen Tag sämtliche Fleischprodukte aus seinem Menuplan. «Ich hatte gehört, dass das gegen meine Arthroseschmerzen hilft.» Und die brutalen Schmerzen wurden tatsächlich erträglicher. Mittlerweile haben verschiedene Studien den positiven Effekt bestätigt.

Etwas wird Grigoli aber nie mehr los. Seine Probleme am rechten Fuss. «Sportarten wie Volleyball, Fussball oder Eishockey werden für mich immer tabu bleiben.» Sofortiges Abbremsen und wieder Beschleunigen ist für den eigentlich polysportiven Bündner unmöglich. «Das nervt mich noch heute.» Dafür hat er ein anderes Hobby gefunden. Gemeinsam mit seiner Freundin Stefanie Stuefer (31) geht er regelmässig auf Skitouren oder besteigt Berge. Daneben ist der schulische Heilpädagoge als SRF-Experte tätig. So auch an der nordischen Ski-WM in Slowenien.

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