Es ist der 25. März 2021 im slowenischen Planica. Daniel-André Tande, Star der norwegischen Skispringer, stürzt beim Probedurchgang schwer, muss noch im Zielraum mechanisch beatmet werden. Dann wird er in ein künstliches Koma versetzt und für rund drei Wochen ins Spital verlegt.
Tandes Zustand liess lange keine Interviews zu. Nun aber kann er erstmals über den Sturz sprechen. Der norwegische Verband veröffentlicht das Interview.
«Hätte als andere Person aufwachen können»
Die beste Nachricht: Tande gehts wieder gut. Der Schlüsselbeinbruch und eine leichte Verletzung der Lunge scheinen ihm keine Probleme mehr zu bereiten. Auch eine Blutung im vorderen Bereich des Gehirns sorgte nicht für Komplikationen. Tande emotional: «Wäre die Blutung zu stark gewesen, hätte ich als eine andere Person wieder aufwachen können.»
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Rund zweieinhalb Monate nach dem Unfall will Tande nun im Juni wieder in Form kommen, «dann werden wir im Juli weitersehen». Seine Weltcup-Karriere werde er aber «definitiv nicht» beenden.
«Für die anderen traumatischer»
Den Sturz kenne er selber nur vom Video: «Das letzte, an das ich mich erinnere, ist ein Spaziergang mit meiner Schwester und ihrem Freund am Tag, bevor wir nach Slowenien gereist sind. Ich denke, das ist auch gut so. Wahrscheinlich ist es für die anderen Jungs traumatischer, weil sie sich im Gegensatz zu mir erinnern.»
Bislang habe er kein Gefühl der Angst vor den ersten Sprüngen, die er bald wieder machen kann: «Aber vielleicht wird es eine Reaktion geben, wenn ich zum ersten Mal wieder oben stehe. Ich denke aber nicht, dass es auf Normalschanzen oder Grossschanzen zum Problem wird.»
Er werde wohl nervöser sein, wenn er wieder in Planica sein werde. Angst aber habe er auch da nicht: «Ich freue mich darauf, weil ich das wirklich tun möchte. Ich möchte die Schanze wieder bewältigen und weite Flüge zeigen.» (wst)