Auf einen Blick
- Pascal Müller kehrt nach Knieverletzung in den Weltcup zurück
- Der Nordisch-Kombinierer duellierte sich in der Reha mit anderen Sportlern
- Als einziger Schweizer im Weltcup reist er mit dem deutschen Team nach Estland
Nordisch Kombinierer Pascal Müller (23) steht vor dem emotionalsten Rennen seiner jungen Karriere. Am Freitag kehrt der Schweizer in Estland in den Weltcup zurück. «Aktuell schwirren unzählige Gedanken in meinem Kopf herum», sagt er.
Vor drei Monaten hätte ihm niemand ein so schnelles Comeback zugetraut. Müller drohte das Saisonaus. Beim Versuch, seine Katze zum Tierarzt zu bringen, riss er sich den Innenmeniskus im Knie. Und das nach seinem bisher besten Sommer. Seinen WM-Traum wollte er trotz Verletzung nicht aufgeben. Um sicher am Grossanlass teilnehmen zu können, bräuchte er zuvor einen Einsatz im Weltcup.
Sein Vorhaben bezeichneten die Ärzte als «theoretisch möglich, aber praktisch sehr unwahrscheinlich». Auch, weil Meniskus-Verletzungen besonders tückisch sind. «Du spürst erst zwei Tage später, ob du es mit dem Training übertrieben hast», erklärt Müller. Einen schmerzhaften Rückschlag erlitt er während der Reha in Magglingen BE.
Duell gegen Mountainbike-Ass und Spitzenschwinger
In der zweiten Woche übertrieb es Müller mit dem Training. «Ich konnte einen Tag lang kaum mehr laufen. Das war ein gewaltiger Dämpfer und hat mich kurz zweifeln lassen, ob es mit der schnellen Rückkehr wirklich klappt.»
Dass er es letztlich geschafft hat, führt Müller unter anderem auf die Betreuung in Magglingen zurück. «Sie haben sich fantastisch um mich gekümmert.» Damit das Wettkampf-Gefühl nicht verloren ging, duellierte sich der Glarner mit Mountainbike-Ass Alessandra Keller (29) und Spitzenschwinger Matthieu Burger (23).
Gespielt wurde vor einem TV. Geometrische Formen mussten mit einer Fussbewegung in kurzer Zeit auf die richtige der drei Bahnen platziert werden. Dort, wo es durch das Hindernis passte. «Als ich von Magglingen abreiste, hatte ich den Rekord», sagt Müller stolz.
Unterwegs mit den Deutschen
Auch bei den Leistungstests stellte der Ostschweizer eine neue Bestleistung auf. Dafür erhielt er ein besonderes Lob vom Physiotherapeuten. «Er sagte mir, er habe selten einen Athleten in so guter Verfassung entlassen.» Ob Müller bereits am Freitag ein erstes Ausrufezeichen setzen kann, darf bezweifelt werden. Beim Massenstart muss er von zuhinterst starten.
Sein bestes Resultat ist ein 37. Platz. Als einziger Schweizer im Weltcup reist er mit dem deutschen Team nach Estland. Springt und läuft er in der erweiterten Weltspitze mit, dürfte er einen WM-Platz auf sicher haben. Der Grossanlass findet Ende Februar in Norwegen statt.