Auf einen Blick
- NHL-Star Janis Moser unterstützt Nordisch-Kombinierer Pascal Müller finanziell
- Moser kreierte ein eigenes Logo mit dem Schriftzug: «Athlete supports Athlete»
- Wann Müller den Helm erstmals im Wettkampf tragen kann, ist ungewiss
Die aussergewöhnliche Nachricht überbringt NHL-Star Janis Moser (24) seinem Freund Pascal Müller (23) nach einem gemeinsamen Wochenende. Kurz bevor sich die beiden verabschieden, verspricht er dem Nordisch-Kombinierer mehrere Tausend Franken. «Ich war überwältigt», erinnert sich Müller, der kurz zuvor einen heftigen Rückschlag erlitt.
Kennengelernt haben sich die beiden im Frühling 2022 während der Spitzensport-RS. «Wir verstanden uns auf Anhieb fantastisch», sagt Moser. Neben neuen Freundschaften ermöglichte ihm das Militär einen anderen Blickwinkel auf die Sportwelt. «Ich realisierte, wie viel Glück ich hatte. Andere Athleten trainieren teilweise härter als wir, aber verdienen viel weniger.»
Im vergangenen Sommer unterschrieb Moser einen Zweijahresvertrag bei den Tampa Bay Lightning. Der Deal bringt ihm 6,75 Millionen Dollar ein. Gleichzeitig kämpfte Müller monatelang vergeblich um einen neuen Sponsor. «Die Absage tat richtig weh. Ich bin auf jeden Franken angewiesen.»
FIS ermöglichte zusätzliche Werbefläche
Müller ist der einzige Schweizer Nordisch-Kombinierer im Weltcup. Während des Winters gehört er zum Team der Deutschen. Weil die FIS auf die neue Saison eine zusätzliche Werbefläche auf dem Helm erlaubte, suchte Müller nach einem weiteren Geldgeber. «Da die Gespräche mit dem möglichen Sponsor mehrere Monate dauerten, glaubte ich an einen erfolgreichen Abschluss.»
Das bittere Ende dieser Geschichte schilderte er Moser während des gemeinsamen Wochenendes im Glarnerland. Da er die Absage erst im Spätsommer erhielt, fand er auf die Schnelle keinen Ersatz.
Die zusätzliche Werbefläche drohte ungenutzt zu bleiben. Weil Moser jedoch wusste, wie hart sein Freund für seine Ziele arbeitet, überwies er ihm ein paar Tausend Franken und kreierte ein eigenes Logo.
Comeback noch immer ungewiss
Ende November hielt Müller seinen neuen Helm in den Händen. Neben der Firma des Freundes seiner Mutter sieht man seitlich das Logo mit dem Schriftzug: «Athlete Supports Athlete» – Athlet unterstützt Athlet. «Als Sportler sitzen wir alle in einem Boot. Da ist es doch toll, wenn man sich gegenseitig helfen kann», erklärt Moser.
Wann Müller den Helm zum ersten Mal im Wettkampf tragen kann, ist ungewiss. Nach dem erfolgreichsten Sommer seiner Karriere hat er sich den Innenmeniskus im Knie gerissen. Passiert ist es beim Versuch, seine Katze zum Arzt zu bringen.
Derzeit arbeitet Müller in Magglingen BE an seinem Comeback. Er hofft, noch in diesem Winter im Weltcup starten zu können. Mit dem Helm, auf dem die tolle Aktion von Moser verewigt ist.