Auf einen Blick
Der Optimismus ist wieder da, Fanny Smith (32) hat sich nach schwierigen Monaten zurückgekämpft. Die Verletzungen an Daumen und Knöchel sind verheilt und die Zuversicht ist zurück. Das Sommertraining absolvierte Smith mit dem alpinen Frauenteam in Ushuaia in Argentinien: «Das war sehr interessant und inspirierend, umso mehr, weil ich voll ins Team integriert war.» Es sei ein höchst motivierender Austausch gewesen, umschreibt sie ihre Position in der Equipe. Was den Unterschied zwischen den Alpinen und dem Skicross ausmacht? «Im Alpinen gibt es mehr Betreuer und die professionelleren Strukturen. Und der organisatorische Rahmen ist anders.»
Im Skicross trainieren Männer und Frauen zusammen. Bei den Alpinen sind die Geschlechter getrennt. Ihr sei es bei der Arbeit mit den Alpinen auch darum gegangen, an den skifahrerischen Grundlagen zu feilen: «Ich fuhr Super-G, aber auch Slalom – nach 16 Jahren Unterbruch. Das war sehr spannend.» Smith trainierte vor allem mit Alois Prenn zusammen, der die Weltcup-Elitegruppe Riesenslalom betreut.
Mit Blick auf die kommenden Monate hat sie vor allem die WM im Engadin im Fokus: «Das ist eine Einmal-im-Leben-Chance. Eine Skicross-WM in der Schweiz gab es noch nie!» Obwohl es noch ein paar Monate dauert, sei dieses Ereignis schon sehr präsent. An den Testevent in der vergangenen Saison hat Smith zwiespältige Erinnerungen: «Ich hoffe, dass die Strecke bis im nächsten März technisch etwas anspruchsvoller wird. Ich starte jetzt schon in meine 16. Saison. Aber eine Kursführung, bei der die körperlichen Voraussetzungen so wichtig waren wie im Engadin im vergangenen Januar, habe ich noch nie gesehen.» Auf dieser Strecke sei es für sie als kleine und leichtgewichtige Athletin schwierig gewesen, Tempo aufzubauen.
Dennoch qualifizierte sie sich für den Final, doch die physischen Nachteile waren augenscheinlich. Die zweitleichteste Fahrerin dort war 15 Kilogramm schwerer als sie. Fanny Smith ist eine Sportlerin, die ihre Ambitionen klar deklariert. Auch die Gedanken an die Winterspiele 2026 in Norditalien wecken ihren Kampfgeist. Es wäre ihre fünfte Olympiateilnahme und für sie erneut ein kleines Märchen: «Es ist schon ein Traum, einmal an einem solchen Anlass dabei zu sein. Und wenn man es fünfmal erleben darf, ist das kaum zu übertreffen.»
100 Prozent
Fanny Smith ist auch im Alter von 32 Jahren mit Leib und Seele Spitzensportlerin. An die Zeit nach dem Rücktritt denkt sie in keinem Moment: «Kompromisse liegen mir nicht. Nur wenn ich mit voller Konzentration bei der Sache bin, kann ich die besten Leistungen in den Schnee bringen und mein ganzes Potenzial ausschöpfen.»
32 Weltcupsiege
Damit gehört sie zu den erfolgreichsten Athletinnen in ihrer Sportart. Dreimal gewann sie den Gesamtweltcup im Skicross, zweimal Olympiabronze. Doch die Krönung soll 2026 folgen, wenn die Olympischen Winterspiele nach Europa zurückkehren und mit Italien wieder in einem Land stattfinden, wo der Schneesport – so Smith – zur Kultur gehört.
12 Jahre
So alt war Fanny Smith, als sie ihren ersten Skicross bestritt. Sofort wusste sie: «Das ist mein Ding.» Die Mischung aus Ski Alpin und Freestyle sei wie geschaffen für sie: «Es gibt Sprünge, man kämpft Frau gegen Frau. Die Strecken sind nie langweilig. Und man muss mit Köpfchen und einer klaren Strategie fahren.»