Als «Verarsche und saugefährlich» hatte der deutsche Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier die Comebackpläne von Lindsey Vonn vergangenen Oktober heftig kritisiert. Einen Tag vor dem Super-G an der WM in Saalbach schlägt die deutsche Ski-Legende bei diesem Thema keine versöhnlichen Töne an.
«Vonn muss sich Gedanken darüber machen, was sie gesagt hat», erklärt Wasmeier im Interview mit «Sport1», dass er seine Kritik im letzten Oktober unter falschen Annahmen getroffen hatte. «Sie hat gesagt, sie bekomme ein künstliches Knie». Mit zwei künstlichen Hüften wisse er, was künstlich heisse. «Dann wird dir Stahl ins Schien- und Wadenbein reingeschlagen. Dann musst du froh sein, wenn du ein normales Leben führen kannst.»
Vonn habe ihr Comeback mit einem künstlichen Knie angekündigt, so Wasmeier: «Zwei Monate später hat sie dann auf einmal gesagt, dass es kein künstliches Knie sei, sondern eine Gleitplatte, was etwas komplett anderes ist.» Wasmeier vergleicht das mit einem Zahnarztbesuch, bei dem einer eine Krone für den kaputten Zahn erhält, während beim anderen das ganze Gebiss rausgenommen werde.
«Resultate sind ein Armutszeugnis für die Konkurrenz»
Wasmeier sagt, er habe sich von diesen Aussagen leiten lassen und steht weiterhin zu seiner Kritik von damals: «Am Ende kann niemand mit einem künstlichen Knie Hochleistungssport betreiben.»
Die guten Resultate seit Vonns Comeback ringen dem Deutschen dennoch Respekt ab. Mittlerweile traut er Vonn an der WM einen «Platz auf dem Treppchen» zu. Gleichzeitig sei es aber ein Armutszeugnis für die Konkurrenz, «dass sich eine ältere Athletin, zumal sie schon aufgehört hatte, immer noch unter den Top 10 platzieren kann.»