Schiessen hui, laufen pfui
Schweizer Frauen-Staffel enttäuscht an Biathlon-WM

Die Schweizer Frauen-Staffel kommt in der Loipe von Nove Moste nicht in die Gänge. Und:Während andere bereits längst Sport-Rentner wären, springt Noriaki Kasai (51) in seiner Heimat in die Weltcuppunkte!
Publiziert: 17.02.2024 um 10:38 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2024 um 18:02 Uhr
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Die Frauen-Staffel um Elisa Gasparin zeigt an der Biathlon-WM in Nove Moste eine schwache Laufleistung.
Foto: NordicFocus/freshfocus


Biathlon-Staffeln enttäuschen

Auch der Frauenstaffel gelingt an der Biathlon-WM in Nove Mesto nicht der gewünschte Exploit. Trotz lange sehr guter Schiessleistung gibt es beim Favoritensieg der Französinnen nur den 9. Platz.

Obwohl Elisa Gasparin, Amy Gasparin und Aita Gasparin bei 30 Schüssen nur einen einzigen Nachlader brauchten, konnten die Schweizerinnen nie in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Schlussläuferin Lena Häcki-Gross riskierte dann im letzten Stehendschiessen alles, um noch in die Spitze vorzustossen – und musste dreimal in die Strafrunde.

Nach sieben von acht Schiessen waren die Schweizerinnen im Schiessstand bei viel Wind klar die Besten, in der Loipe waren sie aber absolut nicht konkurrenzfähig und verloren viel Zeit. Es muss davon ausgegangen werden, dass sowohl die physische Topform fehlte als auch das Material einmal mehr an dieser WM nicht passte.

Im Kampf um den WM-Titel sorgte die Französin Sophie Chauveau mit zwei Strafrunden für unerwartet viel Spannung, Justine Braisaz-Bouchet und Julia Simon bügelten die Fehler aber souverän aus und stiessen vom 6. Platz an die Spitze nach vorne – 38 Sekunden vor Schweden. Bronze sicherten sich die Deutschen vor den überraschenden Estinnen.

Bei den Schweizer Männern passte es weder im Schiessstand noch in der Loipe. Bereits der Startläufer Joscha Burkhalter musste fünfmal nachladen und klagte ebenfalls über die Ski: «Es ist schon brutal deprimierend, wenn du in der Hocke links und rechts überholt wirst.» Jeremy Finello musste sogar zweimal in die Strafrunde. Immerhin zeigten Sebastian Stalder und Niklas Hartweg, die am Sonntag im Massenstartrennen der besten 30 nochmal angreifen wollen, gute Leistungen. Dennoch lag man nie auch nur in der Nähe der Top 10.

Der Topfavorit Norwegen vergab das sichere Gold durch sechs Schiessfehler (drei Strafrunden) von Vetle Sjaastad Christiansen im letzten Stehendschiessen. So konnte Schweden noch vorbeiziehen. Seit den Olympischen Spielen 2022 in Peking hat Norwegen nur zwei Staffelrennen verloren - im letzten Jahr an der WM und jetzt erneut.

Schweizer Skispringer weit zurück

Die Schweizer Skispringer spielten bei der Weltcup-Rückkehr von Noriaki Kasai in Japan nur eine Nebenrolle. Killian Peier belegte im ersten von zwei Springen in Sapporo als bester Athlet von Swiss-Ski den 29. Platz. Der 42-jährige Simon Ammann, der 2007 auf dieser Schanze Weltmeister geworden ist, und Gregor Deschwanden verpassten mit den Rängen 40 respektive 41 die Qualifikation für den zweiten Durchgang. Für Deschwanden, zwei Wochen zuvor in Willingen noch auf dem Podest, war es erst das zweite Mal in dieser Saison, dass er sich nicht in den Top 30 einreihen konnte.

51-Jähriger (!) holt Weltcuppunkt

Besser machte es Lokalheld Noriaki Kasai, der im Alter von 51 (!) Jahren nach vierjähriger Pause sein 570. Weltcup-Springen bestritt und als 30. sogar noch einen Weltcup-Punkt holte. Beinahe hätten sich die japanischen Zuschauer auch über einen Heimsieg freuen können. Doch der bei Halbzeit führende Ryoyu Kobayashi wurde vom Österreicher Stefan Kraft um mickrige 0,4 Punkte noch in den 2. Rang verdrängt. Mit seinem neunten Weltcupsieg in dieser Saison baute Kraft seine Führung im Weltcup weiter aus. (SDA)

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