Er macht im Leben das, was ihn glücklich macht – auch im zarten Sportleralter von 51 Jahren strahlt Noriaki Kasai nach einem Satz auf 106 Meter in die Kameras. Dass es 30 Meter weniger als Quali-Sieger Manuel Fettner sind, muss Kasai nicht interessieren. Sein Sprung reicht für Platz 45 und berechtigt zur Teilnahme am Weltcupspringen am Samstag.
Der «Flugsaurier» baut damit gleich mehrere, von ihm aufgestellte Rekorde aus. Sein 470. Start im Weltcup ist genauso Rekord, wie sich mit 51 Jahren noch auf allerhöchste Stufe eine Flugschanze hinunterzuspringen. Mit diesen Rekorden gibt sich Kasai aber nicht zufrieden: Er will sich wieder im Weltcup festbeissen. In Japan darf er nur ran, weil Japan beim Heimanlass zusätzliche Startplätze erhalten hat. Sein Trainer, notabene 18 Jahre jünger als Kasai, stellte ihm jedenfalls weitere Einsätze in Aussicht, sollte er die Chance auf der Olympiaschanze von 1970 nutzen.
Ex-Konkurrent Schuster findets «irre»
Kasais Auftritte lassen auch Experten staunen. So zieht beispielsweise Werner Schuster (54), von 2007 bis 2008 Trainer der Schweizer Skispringer, den Hut davor, wie sich der Routinier zurückgekämpft hat. Es sei bemerkenswert, wie sich Kasai über den Continental Cup wieder hochgekämpft habe, so Schuster in seiner Funktion als Co-Kommentator bei Eurosport. «Ich musste wirklich lachen – ich bin selbst noch gegen Kasai gesprungen, jetzt springt er gegen meinen Sohn. Es ist irre, was er mit 51 Jahren noch leistet.»
Schusters Sohn Jonas ist 20 Jahre jung und startete bislang dreimal für Österreich im Weltcup. Er hätte also noch 31 Jahre Zeit, um mit 51 Jahren ebenfalls bei 470 Einsätzen zu stehen.