Wir schreiben das Jahr 1988. In Sapporo (Japan) segelt ein 16-jähriger Skispringer zum ersten Mal in seinem Leben am Weltcup über den Schanzentisch. Sein Name: Noriaki Kasai.
Am Freitag, gut 36 Jahre später, springt ebendieser Noriaki Kasai erneut von der Weltcup-Schanze in Sapporo. Mittlerweile ist er 51 Jahre alt. Seine starken Platzierungen im Continental Cup, der zweithöchsten Stufe im Skispringen, haben dem japanischen Oldie die Startberechtigung am Heim-Weltcup ermöglicht. Kasai ist nicht der einzige Sport-Dino, der noch immer erstaunliche Leistungen erbringt. Eine Übersicht.
Fussball
Während andere in diesem Alter schon längst in Fussball-Rente sind, oder als Trainer amten, steht der Japaner Kazuyoshi Miura noch immer auf dem Platz. In der zweithöchsten portugiesischen Liga stürmt der bald 57-Jährige für UD Oliveirense. Dort läuft der Leihvertrag von «King Kazu», wie ihn seine Fans nennen, bis zum Ende der laufenden Saison. Allerdings bringt die Verpflichtung Miuras dem Verein eher Aufmerksamkeit als sportlichen Erfolg. In der laufenden Saison spielte der Japaner während fünf Einsätzen gerade mal acht Minuten.
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Ski alpin
Er ist ein echter Oldie und hat es an der legendären Lauberhornabfahrt in Wengen BE trotzdem unter die besten Zehn geschafft. Der Franzose Adrien Theaux ist mit seinen 39 Jahren im Moment der älteste professionelle Skirennfahrer. Dicht gefolgt vom Italiener Christof Innerhofer, der knapp drei Monate jünger ist. Obschon beide in den vergangenen Jahren heftige Stürze und gravierende Verletzungen erlebt haben, wollen beide noch nichts vom Rücktritt wissen.
Formel 1
Keiner sitzt schon so lange im Cockpit wie Fernando Alonso. Der 42 Jahre alte Spanier ist in der vergangenen Saison im Aston Martin souveräner WM-Vierter geworden. Und Alonso hat auch nach 21 Saisons nicht genug vom Formel-1-Zirkus. Im Sommer will er über seine Karriere-Zukunft nachdenken – und zieht dabei auch einen erneuten Rennstall-Wechsel in Betracht.
Eishockey
In der NHL hat sich Jaromir Jagr (52) den Legenden-Status während 24 Saisons, 1733 Spielen und mit 766 Toren erarbeitet. Als er in der Saison 2018 allerdings nicht mehr die geforderte Leistung erbrachte und sein Klub, die Calgary Flames, ihn aus dem Kader strich, fand er in Nordamerika keine Anstellung mehr. Jagr kehrte in seine Heimat Tschechien zurück und wurde dort Besitzer seines Heimatclubs Kladno Knights. Für den er auch als lizenzierter Spieler auf dem Eis steht.
Tennis
Punkt an die Schweiz! Kein Spieler in den Top-100 des ATP-Rankings ist älter als Stan Wawrinka. Obschon Tennisprofis tendenziell immer länger auf hohem Niveau spielen, liegt «Stan the Man» mit seinen 38 Jahren deutlich über dem Durchschnittsalter der Spieler in den Top-100. Gedanken an den Rücktritt macht er sich kaum. Gegenüber Blick sagte er im Sommer: «Ich will die Maschine bis zum Maximum pushen.»