Schweizer deponieren Frust wegen Regeländerung an Tour de Ski
«Das ist nicht fair – Regeln sind Regeln»

Nachdem die Tour-Jury in Toblach im Nachhinein eine Zeitregelung gekippt hatte, war der Ärger bei der Swiss-Ski-Führung gross. Jetzt reden in Davos auch die Athleten Klartext.
Publiziert: 03.01.2024 um 21:29 Uhr
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Aktualisiert: 03.01.2024 um 22:44 Uhr
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Janik Riebli findet kein Verständnis für den FIS-Entscheid in Toblach.
Foto: keystone-sda.ch
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Marco PescioReporter Sport

Frust statt Fest beim Tour-de-Ski-Heimrennen in Davos: Erst bleibt Nadine Fähndrich (7.) knapp im Sprint-Halbfinal hängen, dann trifft es auch die Shootingstars Valerio Grond (7.) und Janik Riebli (11.). Ersterer, weil ihm mickrige 15 Hundertstel für den Finaleinzug fehlen. Zweiterer, weil er in einer Kurve unglücklich stürzt. Es ist gerade fürs Männer-Team ein nächster Nackenschlag, nachdem es schon in den Tagen zuvor einiges zu verdauen gegeben hatte.

In der zweiten Tour-Etappe in Toblach hatte die Jury im Nachhinein eine Zeitregelung geändert – und so einigen Läufern das Ausscheiden beim Rennen über 10 km klassisch erspart. Brisant war dabei, dass darunter der französische Top-Sprinter Lucas Chanavat war. Dieser wäre im besagten Distanzrennen über die Zeit ausgeschieden, profitierte so hinterher aber vom Goodwill der Tour-Bosse.

Nur: Andere Sprinter hatten sich auf die Regel (nicht mehr als 15 Prozent auf den Tagessieger verlieren zu dürfen) eingestellt und ordentlich Kraft dafür liegen gelassen. Auch Grond und Riebli.

Lars Brönnimann, Chef Langlauf bei Swiss-Ski, bezeichnete den FIS-Entscheid bei SRF als «schwer nachvollziehbar»: «Unsere Athleten verstehen es nicht, dass sie alles investiert haben, um weiterzukommen – und dies jetzt gar nicht mehr nötig gewesen wäre.»

Auch Kläbo dürfte die Faust im Sack machen

In Davos liegt der Fokus der Schweizer bereits wieder auf dem Heimevent – auf Blick-Nachfrage erklärt Grond aber, dass man den Jury-Entscheid nicht einfach so auf sich sitzen gelassen habe: «Ich habe meinen Standpunkt bei der FIS deponiert», so Grond.

Man braucht kein Hellseher zu sein, um zu erahnen, dass dieser Standpunkt demjenigen von Teamkollege Riebli gleicht. Der Obwaldner sagt, es gehe ihm ums Prinzip: «Das ist nicht fair – Regeln sind Regeln. Aus irgendeinem Grund haben wir diese ja.» Es könne nicht sein, dass Richtlinien während eines Wettkampfs geändert würden und dann gewisse Athleten plötzlich profitierten.

Riebli verweist darauf, dass der krankheitsbedingt abwesende Norwegen-Superstar Johannes Hösflot Kläbo sicher auch keine Freude daran habe, zumal sein Sprint-Konkurrent Chanavat fleissig weiter punkten darf. Wie in Davos, wo der eigentlich ausgeschiedene Franzose tatsächlich den Sieg einfährt.

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