Auf einen Blick
- Schweizer Langlauf-Duo holt WM-Bronze im Teamsprint in Trondheim
- Anja Weber führt Doppelleben: Langlauf im Winter, Triathlon im Sommer
- Weber ist mit 23 Jahren jünger als die gesamte Weltspitze
Ein «Mega-Rennen»! Langlauf-Legende und SRF-Experte Dario Cologna (38) adelt nach dem WM-Teamsprint in Trondheim die beiden Schweizer Podestläuferinnen. Nadine Fähndrich (29) und Anja Weber (23) hieven sich als Drittplatzierte aufs Treppchen. Für die erneut formstarke Fähndrich, dank deren Schlussspurt es überhaupt für Edelmetall reichte, ist es bereits die zweite Bronzemedaille innert weniger Tagen. Schon im Einzelsprint war ihr der Coup gelungen.
Weber hingegen glänzt zum allerersten Mal an einer Nordisch-WM. Es ist die vorläufige Krönung ihrer ganz besonderen Karriere. Die Zürcher Oberländerin führt ein sportliches Doppelleben: Im Winter ist sie im Langlauf-Weltcup unterwegs, im Sommer setzt sie auf die Karte Triathlon. «Ich brauche beides. Hätte ich das eine nicht mehr, wäre ich im anderen nicht mehr so gut», sagte sie vor ein paar Jahren gegenüber Blick. Und sie verriet ihren grossen Traum. Nämlich sowohl an Winter- als auch an Sommerspielen teilzunehmen. 2026 in Mailand/Cortina d’Ampezzo und 2028 in Los Angeles könnte dieser tatsächlich wahr werden. Bis dahin will sie in beiden Sportarten an der Weltspitze angekommen sein.
Im Langlauf ist sie das jetzt schon. Sie ist in der Schweizer Equipe hinter der unangefochtenen Teamleaderin Fähndrich zur klaren Nummer zwei im Sprint avanciert. An der Tour de Ski lief sie in Toblach (It) auf den starken fünften Rang – und zuletzt wurde sie in Cogne (It) Neunte. Mit Fähndrich brillierte sie zudem beim Teamsprint in Davos, als das Duo wie jetzt in Trondheim ebenfalls auf Rang drei sprintete.
«Doppelte Freude»
Weber sagt im SRF-Interview: «Ich bin mega stolz, mit Nadine laufen zu dürfen. Ich wusste, dass ich bei der letzten Übergabe nicht zu viel Rückstand haben darf, das ist mir gelungen. Und dann war klar: Wenn eine noch auf Rang drei vorpreschen kann, dann Nadine!» Letztere überholte auf der Schlussrunde tatsächlich noch die drittplatzierte Jasmi Joensuu – und sorgte so für den Medaillen-Exploit. Auch sie spricht von einer «doppelten Freude», weil ein Erfolg im Duo ganz speziell sei: «Auch, weil das gesamte Team am Streckenrand für uns mitgefiebert hat.»
Weber dürfte die erste Medaille ihrer Laufbahn derweil Lust auf mehr machen. Ihr Vorteil: Sie ist mit ihren 23 Jahren eine noch sehr junge Athletin in der Elite. Zum Vergleich: Nicht nur Fähndrich ist deutlich älter, sondern auch die gesamte restliche Weltspitze um die schwedische Einzel- und Teamsprint-Weltmeisterin Jonna Sundling (30).