Sie sind unsere grössten Nordisch-Asse in diesem Winter: Langlauf-Topsprinterin Nadine Fähndrich (28) und Biathlon-Shootingstar Niklas Hartweg (23). Die Luzernerin holte im vergangenen Winter drei Weltcupsiege und einen dritten Rang, der Schwyzer lief über alle Kategorien gesehen ebenfalls viermal aufs Podest und gewann die U25-Kategorie.
Blick hat die beiden Swiss-Ski-Aushängeschilder während der Saisonvorbereitung in Andermatt zusammengebracht – und sich gegenseitig interviewen lassen.
Nadine Fähndrich: Niklas, wir starten brisant. Schweizer Langlauf- oder Biathlon-Team, wer holt in diesem Winter mehr Podestplätze?
Niklas Hartweg: Ui, eine schwierige Frage. Ich hoffe, dass beide viele holen. Beide sollen am Ende mehr haben als letzte Saison – dann wären wir zufrieden, oder?
Fähndrich: Richtige Antwort! (Lacht)
Hartweg: Warst du eigentlich schon mal in einem Biathlon-Schiessstand? Und wenn ja, hast du überhaupt etwas getroffen?
Fähndrich: Ja, zu meiner Junioren-Zeit bin ich auch schon Rennen gelaufen. Und ich wurde sogar mal Zentralschweizer Meisterin.
Hartweg: Oha.
Fähndrich: Aber natürlich nicht mit dem Gewehr auf dem Rücken. Und ich glaube, bei jenem Rennen habe ich bei den ersten fünf Schüssen getroffen und bei den zweiten alle daneben gesetzt.
Hartweg: Also müssen wir es mit dem Kleinkaliber noch einmal probieren.
Fähndrich: Genau. Und es stellt sich jetzt natürlich die Frage, von wem ich meine Schiessfähigkeiten geerbt habe: Der eine Grossvater von mir war sehr gut, aber mein Vater war ein schlechter Schütze.
Hartweg: Das solltest du noch herausfinden. Könntest du es dir denn vorstellen, mal in den Biathlon-Sport zu wechseln?
Fähndrich: Nein. (Lacht) Für mich sind das zwei verschiedene Sportarten. Und meine Leidenschaft gilt dem Langlauf. Aber ich finde Biathlon-Rennen sehr interessant und schaue sie mir gerne an.
Hartweg: Fair.
Fähndrich: Nächste Frage von mir. Im Schiessen bist du ja bereits top. Läufst du jetzt auch allen davon?
Hartweg: Davonlaufen wird schwierig. Das wäre für diesen Winter wohl überambitioniert. Aber ich hoffe, dass ich in den nächsten Jahren gesund bleiben und gut trainieren kann, damit es dann vielleicht auch im Laufen mal zum Status Weltklasse reicht.
Fähndrich: Jetzt kommt die Party-Frage. Wer in deinem Team sorgt für die Musik, wenn es mal etwas zu feiern gibt?
Hartweg: Da haben wir ein paar Spezialisten. Ich denke da an Gion und Sebastian Stalder, Sandro Bovisi und mich. Es sind hauptsächlich wir vier, die im Bus die Musik liefern – vor oder nach den Rennen.
Fähndrich: Welche Musik denn? Deine eigene wahrscheinlich?
Hartweg:(Lacht) Nein, das ist ganz unterschiedlich, je nach Situation. Meine eigene haben wir vermutlich oft genug gehört. (Als Musiker ist er unter dem Künstlernamen Nik Perry in den Genres Rap und Trap zu Hause, Anm. d. Red.)
Fähndrich: Ich mache direkt weiter. Wer ist der grösste Spassvogel in deinem Team?
Hartweg: Wir haben eine coole Teamatmosphäre. Ich glaube, Sandro Bovisi bringt wohl die meisten dummen Sprüche. Wir haben einen guten Humor, viel Ironie. Man muss bei uns über sich selbst lachen können. Jeder wird mal drangenommen. (Schmunzelt)
Hartweg: Werden wir noch einmal ein bisschen sportlich. Wer in deinem Team könnte für eine Überraschung sorgen?
Fähndrich: Uff, wir haben sehr viele Junge mit grossem Potenzial, die noch einen Schritt nach vorne machen können. Ich hoffe, es kommen viele positive Überraschungen auf uns zu.
Hartweg: Wir wollen Namen hören, Nadine!
Fähndrich: (Lacht nur)
Hartweg: Cyril Fähndrich? (Nadines Bruder, Anm. d. Red.)
Fähndrich: Zum Beispiel!