Mit einem Knall hat sich Niklas Hartweg angekündigt. Zack, gleich das erste Mal aufs Weltcup-Podest im ersten Rennen des Winters – als Zweiter von Kontiolahti (Sd). Und mit einem Knall hört er auf: Dank eines famosen letzten Saisonbewerbs am Holmenkollen (15 km Massenstart) und erneut Platz zwei sichert sich der 23-jährige Schwyzer den Gesamtsieg in der U25-Wertung.
Noch nie zuvor vermochte ein Schweizer im Biathlon-Weltcup eine Wertung für sich zu entscheiden. Und es ist das sensationelle Ende einer Saison, die so nicht zu erwarten war. Denn noch vor einem Jahr war der Name Hartweg in den Ranglisten zumeist im hohen zweistelligen Bereich zu finden.
Nun mischt der Wollerauer als Gesamtweltcup-Elfter die Szene auf, zusammen mit Kumpel Sebastian Stalder, der ebenfalls einen gewaltigen Leistungssprung hingelegt hat (Gesamtweltcup-17.).
SRF-Biathlon-Experte Matthias Simmen ist überzeugt, dass es die «eindrückliche Konstanz auf hohem Niveau» ist, die Hartweg so lange zu einem heissen Anwärter auf den Wertungssieg der besten U25-Athleten machte.
«Er hat die mentale Stärke, die es braucht»
Hartweg gehört mittlerweile, wie Stalder, nicht nur zu den besten Schützen der Welt, er hat auch im läuferischen Bereich zugelegt – auch wenn da noch genügend Luft zu den absoluten Spitzenplätzen ist. Simmen traut Hartweg diesen nächsten Schritt in den kommenden Jahren zu.
Schon beim Heim-Weltcup im Dezember in Lenzerheide, vor allem aber an der Heim-WM 2025 an gleichem Ort könnten die aufstrebenden Schweizer «eine gewichtige Rolle spielen». Angeführt von einem «erstaunlich reifen» Hartweg, wie Simmen sagt: «Niklas hat die Qualität, im entscheidenden Moment über die Limite hinauszugehen. Mit seiner Effizienz am Schiessplatz verfügt er über die nötige Basis, aber er hat eben auch die mentale Stärke, die es braucht.»
Simmen glaubt: «Er hat eine schöne, grosse Biathlon-Zukunft vor sich.» Der Erfolg in der U25-Wertung könnte erst der Anfang sein.