Biathlet Niklas Hartweg ist auch ein Rapper
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Neuster Song «Schwer»:Biathlet Niklas Hartweg ist auch ein Rapper

Niklas Hartweg singt über die Liebe und den Teufel
Der neue Schweizer Biathlon-Star ist auch ein Rapper

Niklas Hartweg (22) hat zu Saisonbeginn für eine Weltcup-Sensation gesorgt – jetzt ist er der neue Schweizer Biathlon-Hoffnungsträger. Die Rap-Musik verleiht ihm dabei zusätzlichen Schub.
Publiziert: 09.12.2022 um 10:52 Uhr
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Aktualisiert: 09.12.2022 um 17:42 Uhr
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Niklas Hartweg hat zum Saisonstart in Kontiolahti mit seinem zweiten Platz alle überrascht.
Foto: IMAGO/TT
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Marco PescioReporter Sport

Bei ihm gehts zackig, egal in welcher Rolle: In der neuen Saison überzeugt er so rasend schnell, wie mitunter auch seine Beats oder Texte sind. Am Schiessstand und in der Loipe ist er der Biathlet Niklas Hartweg. Der 22-jährige Mann, der 2019 Jugendweltmeister war und kürzlich beim Saisonauftakt in Kontiolahti (Fin) zu einem der Weltcup-Shootingstars aufstieg. In der Musikszene ist er «Nik Perry», der in den Genres Rap und Trap zu Hause ist – und so den Ausgleich zum Leben als Profisportler findet.

Der letzte Track, den Hartweg veröffentlichte («Schwer»), ist gut ein halbes Jahr her. Die Musik begleitet den Wollerauer aber auch im Weltcup überall hin. Ob zum Auftakt in Kontiolahti, wo er sensationell auf den zweiten Platz im Einzelrennen über 20 km lief. Oder jetzt nach Hochfilzen (Ö), wo heute der 10-km-Sprint wartet. «Angefangen hatte es vor dreieinhalb Jahren während einer Verletzungspause. Nun mache ich Musik, wenn es mir gerade passt. Ich mag es, dass ich so meine Kreativität ausleben und mein Gehirn ein wenig anstrengen kann», meint er schmunzelnd.

In Deutschland, London und Schweiz aufgewachsen

Hartweg rappt dreisprachig, was auch mit seiner persönlichen Geschichte zu tun hat. Seine Eltern stammen aus Deutschland, dem Land, in dem er 2000 (in Karlsruhe) geboren wurde. Später zog es die Familie beruflich für drei Jahre nach London, ehe es in die Schweiz nach Wollerau ging. Hartwegs Texte sind in Hochdeutsch, Schweizer Dialekt und Englisch verfasst, wobei er an ersteren beiden Sprachen erst mit der Zeit Gefallen gefunden habe. Er rappt über das Auf und Ab im Leben, gescheiterte Liebe und den Teufel, der in den Songs immer wieder Erwähnung findet. Warum? «Weil er ein gutes Sinnbild für verschiedene schwierige Situationen, die einem gerade Kopfschmerzen bereiten, sein kann.»

Auf seine Sportler-Karriere umgemünzt ist Hartweg von der Hölle aktuell allerdings so weit entfernt wie nur möglich. War bis letzten Winter ein 17. Platz sein bestes Weltcup-Ergebnis, hat ihm der himmlisch gute Saisonauftakt Lust auf mehr gemacht. Ob er heute im Sprint schnell nachlegt?

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