Die Sprint-Saison endet für Nadine Fähndrich ganz bitter. Der Traum der 27-jährigen Eigenthalerin vom Sieg in der Disziplinenwertung ist geplatzt. Ihr Vorsprung von 22 Punkten auf Verfolgerin Maja Dahlqvist reicht letztlich nicht: Fähndrich scheidet bereits im Halbfinal aus und wird nur Neunte, während sich ihre schwedische Konkurrentin auf Rang vier klassiert und so die Kugel holt.
Das Rennen hat einen faden Beigeschmack: Dahlqvist gewinnt die Wertung auch dank zünftiger Schützenhilfe ihrer Landsfrauen. Im Viertelfinal wäre die 28-jährige Titelverteidigerin nach einem Stockbruch eigentlich schon geschlagen gewesen, ehe sie von Teamkollegin Moa Ilar auf den letzten Metern noch vorbeigelassen wird.
«Geprägt von Unsportlichkeit»
Auch im Final siehts ganz nach einem Schweden-Päckli aus: Emma Ribom, die WM-Silbermedaillengewinnerin und normalerweise eine Sieganwärterin, scheint in der Mitte der Strecke Tempo rauszunehmen. Denn für die Schwedinnen ist klar: Dahlqvist darf unter keinen Umständen Sechste und damit Letzte im Final werden, sonst würde es ihr nicht reichen, um Fähndrich zu überholen.
Diesen sechsten Platz nimmt letztlich tatsächlich Ribom ein, derweil Dahlqvist als Vierte über die Kugel jubelt. Und die geschlagene Fähndrich das Nachsehen hat. Gerade einmal sieben Pünktchen fehlen ihr für den ersten Platz in der Wertung.
Nach dem Sprint, der von der Norwegerin Kristine Stavaas Skistad gewonnen wird, findet SRF-Experte Adriano Iseppi klare Worte: «Dieses Rennen war geprägt von Spannung, aber auch von Unsportlichkeit.» Schon zuvor hatte er von «schwedischer Absprache» und «unschönen Bildern» gesprochen.
«Alle für Maja»
Ein Post der schwedischen Top-Läuferin Frida Karlsson, die eigentlich mehr in den Distanzrennen zu Hause ist, lässt tief blicken. Sie schreibt auf Instagram: «Eine für alle und alle für Maja, heute.»
Die Teamorder der Konkurrenz trifft Fähndrich am Ende eines starken Winters hart. Unverdient ist Dahlqvists Titelverteidigung aber nicht, zumal sie in dieser Saison sechsmal aufs Podest lief (Fähndrich viermal).
Allerdings: Einen Sieg vermag Dahlqvist im Vergleich mit der Innerschweizerin, die dreimal zu oberst auf dem Treppchen stand, nicht vorzuweisen.