Feuz will erst mehr Infos
Keine Impf-Extrawurst für unsere Ski-Stars

Ösi-Präsi Schröcksnadel will seine Asse so früh wie möglich impfen. Kommt für Swiss Olympic nicht in Frage. Und: Der Pieks ist freiwillig.
Publiziert: 16.01.2021 um 10:36 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2021 um 10:40 Uhr
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Wann werden die Schweizer Spitzensportler geimpft?
Foto: imago images/Depo Photos
Mathias Germann

Für Österreichs Ski-Boss Peter Schröcksnadel ist klar: Seine Athleten sollen so schnell wie möglich gegen Corona geimpft werden. «Sie fahren auf der ganzen Welt herum, da kann man sich schnell was holen», sagt er in einem Interview mit Ö3. Genau darum will der 79-Jährige, dass seine Ski-Asse gleich nach der gefährdeten Bevölkerungsgruppe und den Gesundheitsfachkräften geimpft werden – noch vor dem Rest der Bevölkerung. Er hofft auf eine Vorbildfunktion: «Das grösste Kapital eines Sportlers ist sein Körper, seine Gesundheit. Sportstars, die sich impfen lassen, könnten andere auch dazu bewegen.»

Patrik Noack kann die Idee Schröcksnadels nachvollziehen. Der Swiss-Olympic-Arzt meint allerdings: «Wir können die Impfstrategie des Bundes verstehen. Für uns wäre es ethisch nicht vertretbar, Athletinnen und Athleten jetzt schon speziell zu behandeln.» Tatsächlich geht beispielsweise Swiss-Ski davon aus, «erst gegen Ende der laufenden Wintersport-Saison zu impfen», wie Kommunikationschef Christian Stahl erklärt. Grund dafür ist der Impfdosen-Engpass. «Der Fokus des Verbandes ist nach wie vor auf die Prävention gerichtet.»

Feuz will Infos über Nebenwirkungen

Was das heisst? Einfach: Niemand wird bei Swiss Olympic vorrangig behandelt – auch nicht die Ski-Stars, welche in gut drei Wochen zur WM nach Cortina d’Ampezzo (It) fahren. «Der Winter ist sowieso schon zur Hälfte durch. Wir fokussieren uns bei der Corona-Impfung vorerst auf die Sommersportler», sagt Noack. Im Austausch mit dem BAG betreffend Impfstrategie macht Swiss Olympic aber auch die berufliche Notwendigkeit geltend: Sportler, die für die Ausübung ihres Berufs viel reisen – nicht nur für Olympia –, sollten bald Zugang zu Impfungen erhalten. Genauso wie andere Berufsgruppen, die viel unterwegs sind.

Gleichzeitig will man – gemeinsam mit dem BAG – weiter für Aufklärung sorgen bei der Impfung. Denn: Nicht alle Athleten sprachen sich zuletzt dafür aus. So sagte Weltmeister Beat Feuz: «Bevor ich mir eine solche Spritze verpassen lasse, möchte ich noch ein paar grundlegende Details wissen. Woher kommt dieser Impfstoff, wie wurde der Stoff genau getestet? Und natürlich möchte ich eine genaue Auskunft bezüglich der Nebenwirkungen.» Sicher ist: Impfzwang gibts weder bei Swiss-Ski noch bei Swiss Olympic.

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