Rote Köpfe nach Kitz-Absage
«Märchenwiese!» – Ski-Zoff in Österreich

Wengen und Kitzbühel können nicht, Flachau springt in die Bresche. Manuel Feller sieht dort aber einen zu einfachen Hang. Für den Frauen-Cheftrainer des ÖSV unverständlich. Bei den Österreichern gibts wieder interne Wortgefechte …
Publiziert: 15.01.2021 um 11:42 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2021 um 10:21 Uhr
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Manuel Feller redet den Frauenhang in Flachau schlecht.
Foto: Sven Thomann

Was so eine Kitzbühel-Absage alles auslösen kann …

Statt auf dem Gamslernhang schlängeln sich die Ski-Männer dieses Wochenende in Flachau durch den Stangenwald. Dort, wo unter der Woche beim Nachtspektakel am Dienstag Wendy Holdener auf den dritten Platz fuhr.

Für Manuel Feller ist der Hang aber bloss «eine Märchenwiese». Zu einfach seien die Hänge in Flachau und in zwei Wochen dann auch Chamonix. Der 28-jährige Tiroler wäre wohl lieber in Wengen und Kitzbühel gefahren.

«Immer so ein Gerede …»

Absage hin oder her: Die «Märchenwiese» stösst sauer auf. Vor allem bei Christian Mitter, dem Frauen-Cheftrainer der Österreicher: «Leicht oder nicht leicht – Zagreb ist auch nicht schwierig und Adelboden bis auf fünf oder sechs Tore auch nicht wirklich», kontert Mitter in einer Zoom-Pressekonferenz vor den Rennen in Kranjska Gora. «Das ist immer so ein Gerede. Wenn man Slalom-Weltcupsieger werden will, muss man überall gut fahren können. Auch bei den Männern ist es nicht immer brutal steil und eisig.»

Mitter attackiert Feller dann auch noch frontal und sagt: «Er soll schauen, dass er seine Zwetschken beinand hat. Dann muss er dort auch gewinnen.» Will so viel heissen wie: Er muss bereit sein.

Feller schlägt zurück

Aber Feller lässt das nicht auf sich sitzen: «Wengen ist ein Hang, bei dem es schon eine Herausforderung ist, überhaupt ins Ziel zu finden. In Kitzbühel sind keine drei Schwünge hintereinander gleich, also damit verglichen ist Flachau definitiv eine Märchenwiese.»

Und dass er gewinnen muss, findet er auch nicht. Feller: «Umso einfacher der Hang, desto schwieriger ist es, auf dem Podest zu landen oder überhaupt zu gewinnen, da das Feld noch enger zusammen rückt. Es ist sicherlich sehr viel Risikobereitschaft gefragt, um da ein Wörtchen mitzureden … also, ich muss dort nicht gewinnen.»

Liensberger siehts anders

Zoff bei den Österreichern! Es gibt aber auch Leute, die die Aussage mit Humor nehmen. Beispielsweise Katharina Liensberger. Die Slalom-Spezialistin sagt: «Ich hätte Märchenwiese ganz anders interpretiert. Es war wirklich ein Märchen, Zweite zu werden.»

Zum ersten Mal seit 2011 fahren die Männer nun in Flachau. Schon damals war es ein Ersatzrennen, weil der Levi-Slalom ausfiel. Liensberger: «Für die Buben ist er (der Hang, d.Red.) neu, eine Abwechslung. Ich bin schon neugierig, wie sie sich dort zurechtfinden.»

Vor allem auf Feller werden nun mehr Augen gerichtet sein. Was, wenn er ausscheidet? (leo)

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