Deshalb ist auch die WM in akuter Gefahr
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Ski-Zirkus droht der Lockdown:Deshalb ist auch die WM in akuter Gefahr

Corona d'Ampezzo – auch wegen Kristian Ghedina (51)
So wurde die WM-Region Cortina zum Corona-Hotspot!

Die Corona-Fallzahlen in der Region Cortina sind höher als im Berner Oberland und im Tirol. Deshalb ist nach den Absagen in Wengen und Kitzbühel auch die WM in akuter Gefahr. BLICK erklärt, wie Cortina d'Ampezzo (It) zu einem Corona-Hotspot wurde.
Publiziert: 15.01.2021 um 01:50 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2021 um 10:21 Uhr
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Spassbremse: Kristian Ghedina ist für jeden Spass zu haben – wie hier beim Karneval in Venedig. Aber wegen Corona ist auch der abgesagt.
Foto: keystone-sda.ch
Marcel W. Perren

Es ist eine überschwängliche Party in der zweiten August-Hälfte, die in Cortina d'Ampezzo (Provin Belluno, Region Venetien) letztendlich viel Leid auslöst.

«Tiroler-Fest» wird böse bestraft

Was ist passiert? Alessandro Benetton, Erbe der Mode-Dynastie und Ehemann von Ex-Skirennfahrin Deborah Compagnoni (50), organisiert seit Jahren gemeinsam mit Italiens Abfahrts-Legende Kristian Ghedina (51) im an der Grenze zum Südtirol liegenden Nobel-Skiort ein «Tiroler-Fest». Im Normalfall werden um die tausend Gäste zu dieser Fete eingeladen, wegen Corona wurden diesmal aber nur 500 Einladungen verschickt.

Die zelebrieren das exklusive Beisammensein aber umso ausgelassener, was böse bestraft wird. Wenige Tage nach der Sause liegt ein 26-jähriger Gast dieser Party mit schweren Covid-19-Symptomen im Krankenhaus. Danach werden auch viele andere Festbesucher positiv auf Corona getestet.

«Positiver» Eishockeypieler als Getränkehändler

Im Oktober ist es der örtliche Eishockey-Club, der in der Gemeinde mit knapp 6000 Einwohnern die nächste Corona-Welle auslöst. Die SG Cortina spielt in der international Alps Hockey League, zu der neben Ex-EHL-Champion Feldkirch unter anderen auch der EC Kitzbühel gehört. In dieser Liga vermeldet zuerst Asiago zahlreiche positiv auf Corona getestete Spieler, kurz darauf landen auch vier Akteure der SG Cortina in der Quarantäne. Weil einer dieser Spieler vor seinem positiven Test nebenbei noch in einem Getränke-Handel arbeitet, geht man in Cortina davon aus, dass er das Virus an zahlreiche Kunden übertragen hat.

Fallzahlen könnten WM-Aus bedeuten

Vor ein paar Wochen wurde der Ort deshalb abgeriegelt, die Skilifte und Hotels sind geschlossen. Die Corona-Fallzahlen in der Nachbarschaft könnten trotzdem das Aus für die WM zwischen dem 9. und dem 21. Februar bedeuten. Die Region Venetien ist derzeit mit rund 291'000 infizierten und fast 8000 Todesfällen gemeinsam mit der Lombardei der Corona-Hotspot in Italien. Und das Spital, welches am nächsten von Cortina ist, steht in Toblach auf südtiroler Boden. Und obwohl Südtirol nur 532'000 Einwohner zählt, werden dort fast jeden Tag um die 600 Neuansteckungen vermeldet.

Der Meraner Journalist Otto Schöpf, der für die «Dolomiten Post» den Ski-Zirkus begleitet, verliert deshalb immer mehr den Glauben an die WM in Cortina d'Ampezzo: «Ich habe deshalb in Cortina auch noch kein Zimmer reserviert. Und ich fürchte, dass ich dort im Februar auch kein Zimmer benötige …»

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