Mit Tränen in den Augen verlässt Eiskunstläuferin Kamila Walijewa die Olympia-Bühne. Die russische Athletin ist mit ihren Nerven am Ende, wirkt erschöpft. Der Wirbel um ihre positive Doping-Probe macht dem jungen Mädchen sichtlich zu schaffen – sie verschwindet von der Bildfläche. Seither ist es ruhig um die Eisprinzessin geworden.
Ein Instagram-Beitrag kurz nach dem Grossanlass ist das Letzte, was man von ihr vernommen hat. «Zu diesem Post kursieren jedoch Berichte, dass ihr das vorgegeben wurde, sie den Text also gar nicht selbst verfasst hat. Dass man seitdem plötzlich nichts mehr von ihr hört, finde ich komisch», erzählt Aljona Savchenko (38), die Eiskunstlauf-Olympiasiegerin von 2018, im Interview mit Eurosport. Die Russin liefert gleich selbst den Grund für die Funkstille: «Meines Wissens wurde es ihr allerdings auch verboten, sich zu äussern.»
«Das müssen sie selbst entscheiden»
Während die Russin weiterhin schweigt, werden bald ihre Taten für sie sprechen. Am kommenden Wochenende kehrt Walijewa zurück auf die Eiskunstlauf-Bühne. Wie einem Bericht von «The Guardian» zu entnehmen ist, wird die Athletin am Channel One Cup teilnehmen. Eine Veranstaltung für alle Russen, die aufgrund des Ukraine-Kriegs von der zur gleichen Zeit stattfindenden Eiskunstlauf-WM ausgeschlossen sind.
Medaillen-Vergabe weiterhin ungewiss
In dieser Woche wurde in Russland zudem berichtet, dass die Russische Anti-Doping-Agentur (Rusada) beabsichtigt, den gesamten ihr zustehenden Zeitrahmen von sechs Monaten ab dem Datum der Benachrichtigung über Walijewa Doping-Vergehen zu nutzen, um eine Entscheidung über mögliche Sanktionen zu treffen - was bedeutet, dass die Entscheidung frühestens im August fallen wird.
Damit ist auch klar, dass sich die noch ausstehende Medaillen-Vergabe für den olympischen Team-Event weiter verzögert. Walijewa hat mit der russischen Mannschaft den Wettkampf im Februar für sich entschieden und vermeintlich die Gold-Medaille gewonnen. (nab)