Kamila Walijewa fällt in der Kür gleich drei Mal zu Boden
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Schock-Moment im Eiskunstlauf:Kamila Walijewa fällt in der Kür gleich drei Mal zu Boden

Der Druck war zu gross
Walijewa scheitert nach Doping-Skandal dramatisch

Die 15-jährige Russin Kamila Walijewa zerbricht am Wirbel um ihre Person und landet nach drei Stürzen in der Kür auf dem bitteren 4. Platz.
Publiziert: 17.02.2022 um 18:08 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2022 um 18:31 Uhr
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Aus der Traum: Kamila Waliewa kommt gleich zu Beginn der Kür zu Fall.
Foto: AFP
Sebastian Rieder

Die ganze Welt schaut auf sie: Kamila Walijewa – eine Eisprinzessin unter Dopingverdacht und auf Bewährung. Im Visier der Dopingjäger und der Presse geht die 15-jährige Russin nach dem Skandal um ihre Person mit einem ungeheuren Druck in den Einzel-Wettbewerb und zerbricht daran mit voller Wucht.

Gleich drei Mal fällt sie zu Beginn ihrer Kür zu Boden. Der Traum von Gold zerplatzt auf dem Eis und die Gedanken an die Schmach treiben ihr die Tränen über die Wangen. Es jubeln ihre Landsfrauen Anna Schtscherbakowa und Alexandra Trussowa auf Platz 1 und 2. Das grösste Lächeln hat nach dem Drama aber die Japanerin Kaori Sakamoto, die überraschend Bronze gewinnt.

Walijewa aber versinkt im Schmerz. Nach ihrem dramatischen Lauf verwirft sie die Hände und flüchtet in die Arme ihrer Trainerin Eteri Tutberidze. Zusehen ist nur noch die zuckende Schulter und der Kopf der giftgrünen Glitzerschlange auf dem Kleid. Es ist an diesem Tag mehr als eine Dekoration. Tutberidze ist die Frau, die im Verdacht steht, ihren Schützling mit einer illegalen Substanz aus dem Paradies geholt zu haben.

Neue Substanzen im Blut gefunden

Nach den Winterspielen wird die B-Probe des positiven Dopingbefunds ausgewertet. Nebst dem verbotenen Medikament Trimetazidin haben laut einem Bericht der «New York Times» weitere Untersuchungen ergeben, dass Walijewa Ende Dezember an den russischen Meisterschaften noch zwei zusätzliche Herzmittel im Blut hatte.

Es handelt sich dabei um die Substanzen Hypoxen und L-Carnitin, die zwar nicht auf der Dopingliste stehen, jedoch den Verdacht erhärten, dass Waliewa einem systematischen Programm folgt. Und somit einen Zufall bei der Einnahme von leistungssteigernden Medikamenten eigentlich ausschliesst.

Auch Paganini enttäuscht

Als Erklärung für den Nachweis von Trimetazidin hatten die Anwälte von Walijewa ausgegeben, dass ihre Mandantin vor Weihnachten aus einem Glas von ihrem herzkranken Opa getrunken hatte. «Faule Ausrede», sagen Doping-Experte, der Umfang der analysieren Menge sei nicht über einen Speichelaustausch möglich.

Sollte ihre Schuld nach den Spielen bewiesen werden, würde die russische Weltrekordhalterin nach der Schmach im Einzel auch noch die Goldmedaille aus dem Team-Wettbewerb verlieren.

Weit von ihrer Bestform entfernt war auch Alexia Paganini. Die 20-jährige Schweizerin konnte ihre Sprünge nicht wie gewohnt abrufen und landete auf 22. Rang. Enttäuscht gab sie nach ihrer zweiten Olympia-Teilnahme zu Protokoll: «Ich hätte gerne mehr gezeigt, denn meine Trainings waren besser als der Wettkampf.»

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