Kamila Walijewa (15) ist eines der Gesichter der Olympischen Spielen. Nach dem Doping-Wirbel zu Beginn der Spiele, scheiterte sie in ihrer Kür unter den Augen und dem Druck der Öffentlichkeit. Gleich dreimal stürzte sie. Bei fast jedem Sprung war ihr die totale Verunsicherung anzumerken. Das Bild des völlig aufgelösten Teenagers ging danach um die Welt. Am Schluss musste sie sich mit Rang 4 abfinden. Die Menschen litten mit ihr.
Weniger Mitleid hatte ihre Trainerin Eteri Tuberidze (47). Sie schnauzte ihre Athletin gnadenlos an. Im TV war alles zu hören: «Warum hast du alles so aus den Händen gegeben? Warum hast du aufgehört zu kämpfen? Erklär mir das! Nach dem Axel hast du es aus den Händen gegeben.» Erst beim Warten auf die Jury-Wertung legt sie unbeholfen den Arm um ihren Schützling.
Erster Post nach Olympia-Drama
In der Zwischenzeit ist Walijewa wieder in ihrer Heimat. Zeit, das Erlebte in Peking zu verdauen. Dabei meldet sich die russische Eiskunstläuferin, die noch immer unter Dopingverdacht steht, auf Instagram zu Wort und bedankt sich ausgerechnet bei ihrer Trainerin Tuberidze.
Zu einem Foto von sich und ihren Trainern schreibt Walijewa: «Meine ersten Olympischen Spiele sind endlich vorbei, und ich möchte denen danken, die mich zu diesem wichtigsten Ereignis im Leben eines Athleten geführt haben – meinen Trainern: Eteri Tutberidze, Sergei Wiktorowitsch, Daniil Markowitsch.»
Walijewa setzt ihren Beitrag nahtlos fort. «Ihr seid absolute Meister eures Fachs! Und ihr trainiert nicht nur, sondern lehrt auch, sich selbst zu überwinden, was nicht nur im Sport, sondern auch im Leben hilft. Mit euch an meiner Seite fühle ich mich geschützt und in der Lage, jede Prüfung zu bestehen. Danke, dass ihr mir geholfen habt, stark zu sein», führt die 15-Jährige ihren Post aus. Ob ihre Dankesworte angesichts der rauen Art ihrer Trainerin wirklich von Herzen kommen? (cef)