Das russische Eiskunstlauf-Wunderkind Kamila Walijewa ist zurück! Zum ersten Mal seit den Olympischen Spielen im Februar und dem Theater um die Ergebnisse der Dopingproben steht die Russin wieder auf dem Eis. Bei einem nationalen Wettbewerb in Moskau brilliert die 16-Jährige. Neben dem Eis sorgt sie hingegen für Verwirrung.
«Es war doch klar, dass ich zu diesem Thema nichts sagen würde. Mit meinem Wettkampf war ich sehr zufrieden, es ist cool, dass ich wieder zurück auf dem Eis bin. Ich war wieder voller Adrenalin, das war ein gutes Gefühl», sagt Walijewa nach der Vorstellung.
Walijewa will versehentlich Herzmedikament genommen haben
Kamila Walijewa sorgte bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking für Aufregung. Kurz nach der Entscheidung im Teamwettbewerb wird eine positive Dopingprobe der Russin veröffentlicht. Diese war ursprünglich bei den russischen Meisterschaften durchgeführt worden. Als Erklärung für den Nachweis des Herzmittels Trimetazidin hatten die Anwälte von Walijewa ausgegeben, dass ihre Mandantin vor Weihnachten aus einem Glas von ihrem herzkranken Opa getrunken hatte.
Was genau stimmt, ist bis heute unklar. Denn die russische Anti-Doping-Agentur Rusada will die Ergebnisse der Untersuchungen unter Verschluss halten. Begründet wird der Entscheid mit dem Alter Walijewas, die zum Zeitpunkt der Tests noch 15 Jahre alt war und damit einen Schutzstatus hatte.
Olympia-Medaillen bis heute nicht vergeben
Das brisante Verhalten der russischen Anti-Doping-Agentur verhindert wohl bis auf weiteres die endgültige Medaillenvergabe vom Teamwettbewerb in Peking. Zwar hatte die russische Mannschaft den Sieg errungen, da das Ergebnis erst nach der olympischen Entscheidung im Teamwettbewerb ausgewertet wurde, wurden die Medaillen in dieser Disziplin bis heute nicht vergeben.
Übrigens: Der internationale Sportgerichtshof CAS hatte Walijewa direkt nach dem Dopingskandal erlaubt, am Einzel-Wettbewerb teilzunehmen. Dort zerbrach das Supertalent jedoch am Druck und fiel nach gutem Start auf Platz 4 zurück. Danach wurde es ruhig um die junge Russin. Bei der Eiskunstlauf-WM im März 2022 in Montpellier (Fr) durften russische Sportler nicht mittun, danach trat sie immer mal wieder bei Eisshows auf. Nun folgt also das grosse Comeback – mit fadem Beigeschmack.