Alles weggeputzt! Das Schweizer Curling-Team legt an der WM in Kanada das perfekte Turnier hin. Die Frauen vom CC Aarau gewinnen alle 14 Spiele, zum Schluss eben in der Nacht auf Montag auch den Final gegen Südkorea mit 7:6.
«Es war ein enges Spiel, da ist man umso glücklicher, wenn du aus einem solchen Match als Sieger hervorgehen kannst. Wir sind mega happy!», sagt Alina Pätz (32), die als Fourth die entscheidenden Steine spielt.
Es ist der dritte WM-Titel in Folge für Pätz, Skip Silvana Tirinzoni (42), Melanie Barbezat (30), Esther Neuenschwander (38) und Ersatzfrau Carole Howald (28).
Schweizerinnen schreiben Geschichte
«Drei mal in Folge die WM zu gewinnen ist extrem cool, einfach unglaublich. Ich weiss nicht, ob das schon jemand geschafft hat», sagt Pätz. Die Antwort ist: Nein, das ist eine Premiere! Die Schweizerinnen schreiben mit ihrem WM-Hattrick Curling Geschichte. Und das nur fünf Wochen nach dem brutalen 4. Rang an den Olympischen Spielen. In Peking hatten sich Tirinzoni, Pätz und Co. ähnlich dominant durch die Round Robin gespielt wie jetzt an der WM in Kanada.
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Doch dann kommen die Schweizerinnen ausgerechnet bei den beiden Spielen, in denen es um die ersehnten Olympia-Medaillen geht, nicht in die Gala-Form, die sie davor und nun auch wieder an der WM so sehr auszeichnen.
Zuerst der Schock beim Halbfinal-Out gegen Japan. Der Gold-Traum platzt. Tirinzoni damals: «Ich fühle mich total leer!» Am Tag darauf verliert die Schweiz auch noch das Bronze-Spiel gegen Schweden. Tirinzoni: «Das sind sportlich die schlimmsten 24 Stunden, die ich je erlebt habe!»
Starkes Comeback nach Olympia
Aber die Weltmeisterinnen stehen nach dem Olympia-Flop in Rekordzeit wieder auf. Direkt nach Peking holen sie sich an der SM in Genf das WM-Ticket. Pätz vor der WM zu Blick: «Nach Olympia waren wir mental müde, wir mussten uns an der SM zusammenreissen.»
Erst nach der SM folgt die Atempause, die zum Boost für die Gala an der WM wird. Pätz: «Zwischen der SM und der WM haben wir regeneriert und konnten genug Energie tanken für die WM. Wir konnten in diesen 14 Spielen voll durchziehen.»