WM-Gold für die Schweizer Curlerinnen!
0:27
Erfolgreiche Titelverteidigung:WM-Gold für die Schweizer Curlerinnen!

Alles für den Gold-Traum
Curling-Heldin Tirinzoni kündigte Top-Job und zog in eine WG

Skip Silvana Tirinzoni und ihr Team verteidigen in Kanada ihren WM-Titel von 2019. Zwischen den beiden Titeln hat die Weltklasse-Curlerin ihr Leben auf den Kopf gestellt.
Publiziert: 10.05.2021 um 10:36 Uhr
|
Aktualisiert: 27.05.2021 um 12:16 Uhr
1/10
Geschafft: Skip Silvana Tirinzoni hat mit ihrem Team den WM-Titel verteidigt.
Foto: keystone-sda.ch

In der Nacht auf Montag feiert Curlerin Silvana Tirinzoni (41) den grossen Coup: WM-Gold, zum zweiten Mal in Folge!

Ein Titel, den sie auch dank einer mutigen Entscheidung einfährt: Tirinzoni geht nämlich voll ins Risiko. Es ist November 2019, wenige Monate vor der Corona-Pandemie, als unsere neue Curling-Doppel-Weltmeisterin Vollprofi wird. Ihren lukrativen 50-Prozent-Job in einer Bank als Projektleiterin? Gekündigt.

Gekündigt ist auch die eigene Wohnung: Tirinzoni lebt fortan mit einer Kollegin in einer WG. Aus Budgetgründen lebt sie als Über-40-Jährige wieder wie eine Studentin. Statt mit Finanzanalysen und Vermögensberatungen gutes Geld zu verdienen, muss die Dielsdorferin fortan ihr Einkommen in einer Randsportart, die eigentlich nur an der WM und an den Olympischen Spielen zum Mainstream-Thema wird, verdienen.

Sie lebt wegen Corona vom Ersparten

Das ist auch für eine der besten Curlerinnen der Welt nicht einfach. Schon gar nicht, wenn nach nur drei Monaten als Profi eine weltweite Pandemie den Sport komplett lahm legt, keine Turniere mit lukrativem Preisgeld mehr stattfinden. Die Weltmeisterin von 2019, die nun mit Alina Pätz, Esther Neuenschwander und Melanie Barbezat am Sonntag an der WM in Calgary den Titel erfolgreich verteidigte, lebt wegen der Corona-Krise hauptsächlich von ihrem Ersparten.

«Das war miserables Timing», sagt Tirinzoni vor dem WM-Auftakt in den «Tamedia»-Publikationen. Aber sie hält an ihrem grossen Curling-Traum fest: Alles dem Sport unterordnen und an den Spielen 2022 in Peking Olympia-Gold anstreben. «Bis dahin muss das Geld noch reichen», sagt sie. Denn mit den Spielen hat die 41-Jährige noch eine Rechnung offen: Nach Südkorea 2018 reiste der Skip vom CC Aarau als Halbprofi, sass einen Tag vor der Abreise noch bei der Arbeit in der Bank.

In die WG für den Olympia-Traum

Nach dem enttäuschenden 7. Rang in Pyeongchang reift bei Tirinzoni der Entschluss, Profi zu werden, für den Erfolg auf dem Eis alles dem Sport zu unterordnen. Auch wenn sie dafür in eine WG ziehen muss.

Wichtiger als eine eigene Wohnung ist nun aber für Tirinzoni die Erkenntnis aus dieser erfolgreichen WM: Sie und ihr Team sind voll im Fahrplan für den grossen Olympia-Coup! Tirinzoni nach dem Triumph: «Es ist unbeschreiblich. Nach fünf Wochen im Hotel wollen wir nun einfach diesen Pokal nach Hause bringen!» (md)

Alina Pätz: «Das ist mega-geil!»

«Es ist schwierig, diesen Erfolg in Worte zu fassen. Wir haben die ganze Woche super gespielt und konnten konstant gute Leistungen zeigen. Dass wir das nun bis ganz am Schluss zeigen konnten und so belohnt wurden, ist einfach genial.

Wir hatten diese Woche wenige schwierige Momente. Das Team hat super funktioniert. Das ist etwas, was uns bleiben wird, die gute Zeit zusammen als Team. Die Zusammenarbeit war hervorragend. Jede hat ihren Job gemacht. Wir hatten auch die Nervosität vor den Spielen gut im Griff gehabt.

Wir sind im Vergleich zum Titel 2019 nochmals als Team besser geworden. Wir haben vor zwei Jahren schon gut gespielt, aber das Turnier damals war etwas ein Auf und Ab. Diesmal haben wir von Anfang an auf hohem Niveau spielen können. Diesmal wussten wir, dass wir sehr gut trainiert haben und haben es durchgezogen. Das ist einfach mega geil! Wir haben hunderte Nachrichten aus der Schweiz bekommen, das hat uns auch nochmals zusätzlich den Rücken gestärkt.»

«Es ist schwierig, diesen Erfolg in Worte zu fassen. Wir haben die ganze Woche super gespielt und konnten konstant gute Leistungen zeigen. Dass wir das nun bis ganz am Schluss zeigen konnten und so belohnt wurden, ist einfach genial.

Wir hatten diese Woche wenige schwierige Momente. Das Team hat super funktioniert. Das ist etwas, was uns bleiben wird, die gute Zeit zusammen als Team. Die Zusammenarbeit war hervorragend. Jede hat ihren Job gemacht. Wir hatten auch die Nervosität vor den Spielen gut im Griff gehabt.

Wir sind im Vergleich zum Titel 2019 nochmals als Team besser geworden. Wir haben vor zwei Jahren schon gut gespielt, aber das Turnier damals war etwas ein Auf und Ab. Diesmal haben wir von Anfang an auf hohem Niveau spielen können. Diesmal wussten wir, dass wir sehr gut trainiert haben und haben es durchgezogen. Das ist einfach mega geil! Wir haben hunderte Nachrichten aus der Schweiz bekommen, das hat uns auch nochmals zusätzlich den Rücken gestärkt.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?