Simona de Silvestro testete die umstrittene Bobbahn in Cortina
Olympia-Start von Auto-Rennfahrerin immer realistischer

Simona de Silvestro, die Schweizer Autorennfahrerin im italienischen Bob-Team, testete die neue Olympia-Bahn in Cortina. Sie beschreibt die Strecke als anspruchsvoll und abwechslungsreich. Die Zürcherin hat gute Chancen auf eine Olympia-Teilnahme 2026 für Italien.
Publiziert: 30.03.2025 um 15:42 Uhr
1/10
Simona de Silvestro lebt ihren Bob-Traum: Die Zürcherin (hier mit Giulia Chenet im Europacup in Winterberg) will für Italien an die Olympischen Spiele.
Foto: imago/Eibner

Darum gehts

  • Schweizer Bobfahrerin testet neue Olympia-Bahn in Cortina für Italien
  • Simona de Silvestro ist eigentlich Auto-Rennfahrerin, doch sie will im Bob zu Olympia
  • 70 Jahre nach Olympia 1956 könnten die zweiten Spiele in Cortina mit de Silvestro stattfinden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_1046.JPG
Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Weil das Los bestimmte, welche Bob-Teams bei den ersten Testfahrten im neu gebauten Eiskanal für die Olympischen Spielen 2026 dabei sein dürfen, konnte kein einziges aus der Schweiz mitfahren. Keine Schweizer Teilnehmerin oder Teilnehmer?

Stimmt nicht ganz. Mit Simona de Silvestro (36) raste letzte Woche in Cortina eine Schweizer Bobfahrerin die neue Eisrinne runter. Doch die Zürcherin machte es in den Farben von Italien – die Auto-Rennfahrerin hat für ihren grossen Traum von einer Olympia-Teilnahme die Nation gewechselt, weil sie als Quereinsteigerin in der Schweiz wohl keine Quali-Chance gehabt hätte. In Italien, wo Frauen-Bob noch in den Kinderschuhen steckt, aber sehr wohl.

Die Bahn ist anspruchsvoll

Jetzt ist Doppelbürgerin de Silvestro die erste Schweizerin, die aus Pilotinnen-Sicht von der höchst umstrittenen neuen Bahn in Cortina berichten kann. «Ein spezielles Gefühl, als eine der Ersten fahren zu dürfen. Es ist eine spannende und abwechslungsreiche Strecke», sagt sie zu Blick. «Es gibt Flachstücke, dann gehts wieder rasant runter. Es wird anspruchsvoll sein, auf dieser Bahn richtig schnell zu sein.»

Beobachter, die diese Woche in Cortina vor Ort sind, erkennen in der Streckenführung der jüngsten Bobbahn der Welt Ähnlichkeiten mit der Anlage in China. Auf der jetzt zweitjüngsten Bahn der Welt wurde Olympia 2022 ausgetragen. Nun wurde trotz viel Widerstand des IOC auch für 2026 doch wieder ein teurer Eiskanal hingestellt. Das Gelände ist noch eine riesige Baustelle. Doch die ersten Testfahrten zeigen: Die Bahn scheint tauglich zu sein.

Natürlich ist auch de Silvestro happy, dass sie als Italienerin nun an Spielen in Italien teilnehmen könnte. Sie sagt: «Es ist sehr cool, dass die Bahn jetzt tatsächlich steht. Es ist auch schön, dass bewusst Teile der früheren Bahn sichtbar geblieben sind. Man sieht also trotz Neubau, dass Cortina eine reiche Geschichte im Eiskanalsport hat.»

In Cortina fanden schon die Olympia-Rennen 1956 statt. Fährt 70 Jahre danach mit de Silvestro eine frühere Indycar-Pilotin, Formel-1-Testfahrerin und Formel-E-Fahrerin mit? Es sieht für die Zürcherin gut aus, auch wenn die Startplätze erst im nächsten Winter vergeben werden. Italiens Frauen werden wohl zwei Startplätze kriegen – und de Silvestro war im letzten Winter die schnellste Italienerin. 

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?