Auf einen Blick
- Olympia in Cortina: Eiskanal-Bau in Verzug, Testrennen verschoben
- Italienische Gelassenheit trotz Zeitdruck und möglichem Mega-Flop
- Lake Placid als Ersatz-Ort, 6000 Kilometer von Cortina entfernt
Olympia? Das wird schon, irgendwie – in einem Jahr sollen in Cortina die Olympischen Winterspiele steigen. Nicht nur in Cortina, logisch. Aber immerhin die Frauen-Skirennen und alle Bewerbe im Eiskanal. Die Ski-Frauen haben beim Weltcup am Wochenende einen Haken unter die Hauptprobe gemacht, die Tofana-Piste ist längst bewährt.
Aber: Wo ist in Cortina eigentlich der Eiskanal, den es für die Schlittenwettbewerbe im Bob, Skeleton und Rodeln braucht? Ein Augenschein von Blick vor Ort zeigt: Es wird gehämmert, gefräst und geschwitzt – auch am Samstagabend noch.
Erst im Oktober die ersten Probefahrten
Die Zeit drängt. Der Bahnbau wurde von der hohen Politik in Rom in letzter Sekunde durchgetrotzt. Doch jetzt zeigt sich: Der ohnehin knappe Zeitplan ist nicht einzuhalten. Eigentlich sollten im März die ersten Bobs im Test den Kanal runterdonnern, die Homologation sollte ebenso im Frühling erfolgen. Daraus wird gemäss der österreichischen «Kronenzeitung» ganz sicher nichts – man spricht nun vom Oktober als Zeitpunkt der Jungfernfahrt.
Die Olympia-Verantwortlichen nehmen das mit italienischer Lockerheit. «Wird schon werden», lautet das Motto. Eigentlich wäre vor Olympia wie im Skisport auch im Eiskanal vorgeschrieben, dass im Winter zuvor ein Testrennen als Hauptprobe stattfindet. Das soll nun drei Monate vor den Spielen über die Bühne gehen – Ende November ist ein Bob-Weltcup in Cortina im Kalender zu finden. Und davor noch wochenlange Testfahrten für alle Nationen, da auf einer neuen Bahn gewisse Stunden Trainings obligatorisch sind.
Und wenn es doch zum Mega-Flop kommt? Lake Placid (USA) ist der Ersatzort, falls es die Bahn doch nicht fertig werden sollte. Lake Placid? Genau, liegt gut 6000 Kilometer entfernt. Aber bei Olympia ist ja immer alles möglich.