Tränenreicher Abschied von Gasparin
«Es ist eine unglaubliche Achterbahn der Gefühle»

Vor einer Rekordkulisse läuft es der Frauen-Staffel bei der Biathlon-WM nicht nach Wunsch. Die Schweizerinnen leisten sich zu viele Fehler im Schiessen, sorgen hinterher aber für einen emotionalen WM-Abschied für Elisa Gasparin. Der Titel geht an Frankreich.
Publiziert: 14:39 Uhr
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Aktualisiert: 17:33 Uhr
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Elisa Gasparin kann sportlich im letzten WM-Rennen nicht überzeugen, wird am Ende aber trotzdem gefeiert.
Foto: keystone-sda.ch

Den ambitionierten Schweizer Frauen missglückt der Staffel-Auftritt an der WM in Lenzerheide. Das Quartett belegt beim überlegenen Sieg der Französinnen den enttäuschenden 14. Platz.

Nach den zahlreichen Ehrenplätzen an dieser Heim-WM sind die Hoffnungen gross, dass es am vorletzten Tag endlich mit der ersten Schweizer Medaille an einer Biathlon-WM klappt. Die Organisatoren vermelden den Tagesrekord von 17'000 Zuschauern, die an diesem Samstag den Weg nach Lenzerheide gefunden haben. Doch die Schweizer Fans werden früh enttäuscht.

Tränen bei Gasparin

Noch vor der ersten Ablösung sinken die Medaillenchancen auf ein Minimum. Ausgerechnet die routinierte Elisa Gasparin zieht einen schwachen Tag ein. Als Startläuferin bringt die 33-jährige Engadinerin in ihrem zehnten und letzten Staffelrennen an einer WM die Schweiz trotz drei Nachladern mit einer Strafrunde vorentscheidend ins Hintertreffen.

Es ist der Start in einen enorm emotionalen Tag für Gasparin, die Ende Saison zurücktreten wird. Nach dem Rennen feiert sie das Publikum im Ziel-Stadion lautstark – und ihre Teamkolleginnen lassen sie noch einmal hochleben. Champagnerdusche inklusive. Gasparin selbst spricht von «einer unglaublichen Achterbahnfahrt der Gefühle». Sie sei einerseits «so enttäuscht» ob ihrer Leistung, gleichzeitig aber auch «so gerührt» ob der Verabschiedung, so Gasparin unter Tränen.

Frankreich mit totaler Dominanz

Als 19. übergibt sie nach ihrem Start-Abschnitt mit bereits über einer Minute Rückstand auf einen Podestplatz an Amy Baserga, die am Schiessstand eine weitere Strafrunde nur knapp vermeiden kann, worauf das Handicap auf eineinhalb Minuten anwächst. Danach macht Aita Gasparin mit zwei fehlerfreien Schiessen Boden gut. Auf Platz 9 gestartet geht Lena Häcki-Gross im Liegend-Schiessen anschliessend volles Risiko, doch der Poker geht nicht auf. Durch vier Strafrunden sind die Schweizer Medaillenchancen endgültig geplatzt.

Der Sieg geht mit über eineinhalb Minuten Vorsprung auf die zweitplatzierten Norwegerinnen an Titelverteidiger Frankreich, das mit Startläuferin Lou Jeanmonnot dem Rennen von Beginn an den Stempel aufdrückt. Für deren Teamkollegin Julia Simon ist es nach dem WM-Titel im Einzel, der Single-Mixed-Staffel und der Mixed-Staffel bereits die vierte Goldmedaille an dieser WM. Im Kampf um Bronze setzt sich Schweden vor Österreich und Deutschland durch.

Zum Abschluss der Titelkämpfe im Bündnerland stehen am Sonntag noch die Massenstartrennen im Programm.

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