Auf einen Blick
- Schweizer Biathleten gründen Hobby-Fussballklub Lokomotive Lenz
- Trikots im ManCity-Hellblau und FCZ-Weiss, weitere Fan-Artikel geplant
- Erster prestigeträchtiger 1:0-Sieg über italienische Langläufer vor Jahren in Oberhof
Er ist das «teaminterne Baby», wie Niklas Hartweg (24) ihn nennt: der selbst auf die Beine gestellte Hobby-Fussballklub mit dem klangvollen Namen Lokomotive Lenz. Der Schweizer WM-Hoffnungsträger, der am Donnerstag (16.05 Uhr) die Single-Mixed-Staffel gemeinsam mit Amy Baserga (24) laufen wird, ist einer der Antreiber hinter dem Spassprojekt der gesamten Schweizer Equipe. «Es ist richtig herzig, wie vor allem die Jungs darin aufgehen», sagt Aita Gasparin (31): «Dieser Klub steht auch sinnbildlich für unseren super Teamgeist.»
Seinen Ursprung hatte der Verein vor Jahren in einem Trainingslager in Oberhof (De), in dem die Schweizer einen prestigeträchtigen 1:0-Sieg über die italienischen Langläufer errangen. Dieser lang nachhallende Erfolg ist auch der Grund, weshalb über dem – ziemlich an Manchester City erinnernden – Logo ein Stern steht. Wer braucht schon eine gewonnene Meisterschaft, wenn er diesen einen Triumph vorweisen kann, zumal die Gegner auch noch die Serviceleute und Trainer für den Match aufboten?
Mal ein bisschen ManCity-Inspiration, mal FCZ
Im Sommer 2023 nahm die Lokomotive Lenz, die ihre Heimstätte auf dem kleinen Kunstrasenplätzchen in Lantsch/Lenz GR hat, schliesslich so richtig Formen an. Das erste Trikot war entworfen. Und zwar im ManCity-Hellblau, wobei dies vor allem ästhetische Gründe hatte und nicht etwa der Liebe zu den Skyblues geschuldet war, wie es heisst. Hartweg und Gion Stalder (25), der Bruder von WM-Teilnehmer Sebastian (27), investierten viel Zeit. Genauso wie Joscha Burkhalter (28), der für die Finalisierung des Dresses sogar die Nähmaschine seiner Mutter mit ins Trainingslager nahm. Die Dresses gingen weg wie warme Weggli. Natürlich nur in geringer Stückzahl und nur im Bekanntenkreis.
Beim mittlerweile zweiten Trikot orientierten sich die Biathleten eher am Design des FC Zürich. Es kommt in Weiss daher. Zudem sind noch weitere (Fan-)Artikel geplant, sobald es die Zeit zulässt. Speziell: Ein Lokomotive-Lenz-Motocross-Bike gibt es bereits.
«Momentan sind wir voll im Biathlon-Tunnel», hält Hartweg fest. Und Burkhalter sagt: «Im Frühling werden wir dann sicher wieder mehr Zeit haben, das alles voranzutreiben.» An Ideen mangelt es nicht: Socken? Golfbälle? Gar eine Art Fanshop? Nichts scheint unmöglich. Genauso wenig wie das nächste grosse Spiel «irgendwann, wenn das Verletzungsrisiko nicht so eine grosse Rolle spielt». Die Lokomotive Lenz soll schliesslich weiterdampfen.