Sie wurde nur 58 Jahre alt
Langlauf- und Biathlon-Olympiasiegerin unerwartet gestorben

Die Karriere von Anfisa Reszowa war aussergewöhnlich. Gleich in zwei Sportarten feierte sie grosse Erfolge. Nun ist die Russin mit 58 Jahren überraschend gestorben.
Publiziert: 21.10.2023 um 12:32 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2023 um 13:25 Uhr
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Anfisa Reszowa durfte mehrfach über Medaillen jubeln.
Foto: imago sportfotodienst

Die Wintersport-Welt trauert um Anfisa Reszowa. Die Russin, die sowohl im Biathlon als auch im Langlauf erfolgreich war, verstarb am Donnerstag, das teilte der nationale Verband am Freitag mit. Reztova wurde nur 58 Jahre alt.

Wie ihr Ex-Mann Leonid Reszow gegenüber der Nachrichtenagentur Tass sagte, befand sie sich seit Mitte Oktober im Spital, lag zuletzt auf der Intensivstation. Die genaue Todesursache ist nicht bekannt, allerdings erlitt Reszowa bereits im März einen Herzinfarkt.

Erste Frau mit Gold in zwei Sportarten

Die Karriere der russischen Ausnahmesportlerin war besonders. Im Langlauf wurde Reszowa mit der 4x5km-Staffel 1985, 1987 und 1999 Weltmeisterin, 1988 gab es Olympia-Gold. Daneben gewann sie auch im Einzel einmal Olympia- und zweimal WM-Silber. Wie Reszowa 2020 in einem Interview mit sports.ru verriet, erbrachte sie dafür grosse Opfer. So liess sie 1987 ein Kind abtreiben, weil die Trainer meinten: «Sie ist schwanger, aber wir brauchen Medaillen – sie kann das Kind nicht bekommen.» Später wurde sie Mutter von vier Töchtern.

Auf die Saison 1990/91 wechselte Reszowa zum Biathlon. Auch in dieser Disziplin war sie äusserst erfolgreich und gewann zweimal den Gesamtweltcup. 1992 gabs mit der Staffel Olympiabronze und WM-Silber, im Einzel wurde sie Sprint-Olympiasiegerin. Zwei Jahre später durfte sie sich auch Staffel-Olympiasiegerin nennen. Sie war damit die erste Frau, die in zwei Sportarten Olympiasiegerin wurde.

Nach ihrer Karriere sorgte Reszowa unter anderem mit pikanten Geständnissen für Aufsehen. So gab sie 2020 zu, dass sie bei Olympia 1988 von Blut-Doping Gebrauch machte. Und vor einem Jahr kritisierte sie den internationalen Biathlon-Weltverband IBU heftig, weil er die Sperre gegen Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus verlängerte. (bir)

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